Die Schauspielerin kam erst kurz vor Beginn der Sendung ins Studio. Sie habe zu diesem Zeitpunkt einen „gut gelaunten Eindruck” gemacht.

Hamburg. Jenny Elver-Elbertzhagen ist anscheinend erst ganz kurz vor Beginn der „DAS!”-Ausstrahlung ins Studio gekommen. Das sagte Moderatorin Bettina Tietjen gegenüber der „Bild”-Zeitung. Zu diesem Zeitpunkt habe die ehemalige Heidekönigin „einen sehr aufgekratzten, gut gelaunten Eindruck”, so Tietjen weiter.

Wie das Blatt berichtet, habe es während der Sendung Diskussionen über einen Abbruch gegeben, nachdem klar wurde, dass Elvers-Elbertzhagens Auftritt verunglückte. Laut „Bild”-Informationen habe man sich dagegen entschieden, um der Schauspielerin nicht noch mehr zu schaden.

Tietjen weiter: „Erst während der Sendung wurde mir klar, dass mit ihr etwas nicht stimmte und sie Artikulationsschwierigkeiten hatte. Ich habe dann versucht, ihr zu helfen, ihr Gesicht zu wahren und das Gespräch so würdevoll wie möglich zu Ende zu bringen. Sie tat mir leid.“

Der NDR hat derweil erneut Vorwürfe zurückgewiesen, dass man den verstörenden Auftritt nicht verhindert hat. Die Redaktion der Sendung „DAS!“ habe sehr wohl auf den Zustand der Schauspielerin reagiert. Tatsächlich habe die Redaktion zwei zusätzliche Beiträge eingespielt, die in der ursprünglichen Planung nicht vorgesehen waren, um den Gesprächsanteil zu verkürzen, sagte Thomas Kühn, Leiter der Abteilung Vorabendmagazine des NDR, der Zeitung „Die Welt“ (Donnerstag). Ansonsten habe das Produktionsteam wenig Einfluss auf die Live-Sendung gehabt. „Bei den Gesprächen in „DAS!“ sitzen die Gäste und Moderatoren auf einem roten Sofa. Das lässt in der Kameraführung kaum Spielraum“, sagte Kühn. „Was innerhalb einer Live-Sendung geschieht, unterliegt immer einem gewissen Risiko. Einen Fall wie diesen hatten wir seit dem Start der Sendung 1991 noch nicht.“

Im Internet wird der Mitschnitt von Elvers-Elbertzhagen aber wohl weiterhin zu sehen sein. Die Videoplattform YouTube hatte zwar am Mittwoch erste Clips mit dem Interview der angetrunkenen Schauspielerin auf Aufforderung des NDR gesperrt. Wenige Stunden später waren Szenen der Sendung allerdings erneut von Nutzern auf der Plattform hochgeladen worden. Am Donnerstag gab es schon wieder mehrere tausend Abrufe, viele neue Videos verschwanden aber auch wieder. Die Entfernung der Ausschnitte muss einzeln beantragt werden.

„Ich schäme mich so. Ich habe die größte Angst meines Lebens“, sagte die Schauspielerin der „Bild“-Zeitung (Donnerstag). Am Mittwoch hatte sie ihr Ehemann Götz Elbertzhagen in eine Entzugsklinik gefahren. Er steht zu seiner Frau, auch wenn er sich nicht erklären kann, wie es so weit kommen konnte. „Wahrscheinlich sind es Depressionen. Die Klinik ist unausweichlich. Ich weiß sonst nicht mehr weiter“, sagte der Medienmanager. (mit Material von dpa)