Zu hohe Gagen und eingebrochene Zuschauerzahlen in den USA. Der längsten Zeichtrickserie der Welt droht das Ende.

Los Angeles/New York. Die längste Zeichentrickserie in der Geschichte des Fernsehens, den "Simpsons" steht offenbar vor dem Aus. Nach Angaben von US-Medien könnte die Serie einem Streit um Gehälter der Synchronsprecher zum Opfer fallen. Der US-Netzwerksender CBS berichtete, dass das Studio Twentieth Century Fox die Gage der Schauspieler, die Homer (Dan Castellaneta) und Marge Simpson (Julie Kavner) sowie ihren Kindern eine Stimme verleihen, um fast die Hälfte kürzen will. Zuletzt soll eine Folge rund 1,5 Millionen Euro gekostet haben. Die Serie läuft seit 23 Jahren beim US-Sender Fox. Sie wurde in Deutschland vom ZDF vorgestellt und wird seit 1994 auf ProSieben ausgestrahlt, inzwischen auch auf Sat.1 Comedy.

Das Studio begründet die Kürzung der Schauspielerbezüge mit den wachsenden Kosten der Serie. Demnach sollen sich die sechs Hauptsprecher in den USA mit einer Kürzung ihrer Einkünfte von 30 Prozent einverstanden erklärt haben, solange sie an dem Endprofit der Serie beteiligt werden. Diesen Vorschlag lehnt Fox ab. Die Forderung des Studios nach einem freiwilligen Verzicht auf 45 Prozent weisen die Schauspieler wiederum als unakzeptabel zurück. "Nach 23 Staffeln sprühen 'Die Simpsons' vor Kreativität wie eh und je und werden von Millionen Fans rund um den Globus geliebt. Wir glauben, dass diese brillante Serie fortgesetzt werden kann und sollte“, wurde Twentieth Century Fox von „Entertainment Weekly“ online zitiert. "Allerdings können wir sie unter den gegenwärtigen finanziellen Bedingungen nicht länger erhalten“, lautete die Fox-Erklärung weiter.

In den USA ist die Zuschauerzahl der "Simpsons“ in diesem Jahr um 14 Prozent im Vergleich zu 2010 zurückgegangen. Manche Beobachter spekulieren, dass das Studio nach einem Weg sucht, die Serie zu beenden, ohne sein Gesicht zu verlieren, hieß es bei CBS. (dpa)