ARD hat über ein neues Programmschema beraten. Der Informationsanteil soll gestärkt werden. Kampf um Bundesliga-Rechte geht weiter.
Würzburg. Die ARD will mit einem neuen Programmschema die Information stärken und künftig noch mehr als bisher auf aktuelle Ereignisse eingehen. „Wir wollen unseren ohnehin sehr hohen Informationsanteil weiter stärken, wenn es sein muss auch zu Lasten des Regelprogramms“, sagte die ARD-Vorsitzende und WDR-Intendantin Monika Piel am Dienstag nach der Konferenz der ARD-Intendanten in Würzburg. Auch bei jüngeren Zuschauern komme die Glaubwürdigkeit der ARD gerade bei sogenannten Breaking-news-Themen zum Tragen.
Die ARD habe auf Krisen wie in Japan „sehr gut reagiert“ und herausragend viele Sondersendungen ins Programm gehoben. „Und wir haben uns nochmal darauf verständigt und bekräftigt, dass genau das unser Profil ist“, sagte die ARD-Vorsitzende.
Programmchef Volker Herres kündigte weitere Umstellungen im ARD-Programmschema an: Günther Jauch starte mit seiner sonntäglichen Diskussionssendung unter seinem Namen (21.45 Uhr) am 11. September, Anne Will rücke mit ihrer um 15 Minuten verlängerten politischen Talksendung auf den Mittwoch (22.45 Uhr), und Frank Plasberg ist mit „hart aber fair“ künftig montags um 21.00 Uhr auf Sendung. Die politischen Magazine „Report“ aus Mainz und München sowie „Fakt“ rückten von Montag auf Dienstag, und die Dokumentationen seien montags nach den „Tagesthemen“ zu sehen.
Für das Sport-Flaggschiff „Sportschau“ mit durchschnittlich 5,6 Millionen Zuschauern werde die ARD weiter „im Rahmen unserer Möglichkeiten“ um die Bundesliga-Rechte mitbieten. Die Diskussion um eine Erstausstrahlung im Internet-Fernsehen sieht Piel als Ausschluss von zahllosen Fußballfans. „Wir sehen Web TV noch nicht als Alternative zum Free TV“, sagte sie. Ziel solcher Modelle sei vielmehr, Pay-TV-Modelle zu schützen.
Mit Blick auf den Start der Frauenfußball-WM in der ARD zeigten sich die Intendanten begeistert. „Es ist ein Glück, dass wir auch für die Zukunft die Rechte am Frauenfußball erwerben konnten“, sagte BR-Chef Wilhelm. Die ARD werde auch weiterhin nicht nur Topsportarten ins Programm heben, sondern gerade in den dritten Programmen „in der Fläche, Tiefe und Breite am Ball bleiben“.
Auch eine Personalentscheidung meldeten die Intendanten: Ulrich Deppendorf (61) bleibt bis zum 31. Mai 2015 Leiter des ARD-Hauptstadtstudios in Berlin. Der WDR-Mann hat den Posten bereits seit 2007. (dpa)