Patricia Schlesinger fällte ein harsches Urteil über einen der besten Satiriker der 60er- und 70er-Jahre, der in Hamburg lebte.

Man muss nicht unbedingt wissen, wer Heino Jaeger war. Einem leitenden Kulturredakteur des NDR könnte aber geläufig sein, dass der Hamburger, der auch malte und den einst Hanns Dieter Hüsch entdeckte, heute als einer der besten Satiriker der 60er- und 70er-Jahre gilt. Zu seinen Verehrern zählen Olli Dittrich („mein Idol“), Loriot („Wir haben ihn wohl nicht verdient“), Eckhard Henscheid („Der Mozart der Komik“) und Harry Rowohlt, der seit Jahren eine Jaeger-Werkausgabe fordert.

All dies weiß Patricia Schlesinger, die Leiterin des NDR-Programmbereichs Kultur und Dokumentation, offenbar nicht. Das ist nicht schlimm. Schließlich gibt es das Internet. Wenn man „Heino Jaeger“ googelt, erfährt man eine ganze Menge über ihn. Aber auch das hat Frau Schlesinger wohl nicht getan. Dennoch fühlte sie sich berufen, ein Urteil über Jaeger zu fällen. Bei ihm handele es sich „um einen Mann, der vor knapp 25 Jahren alkoholkrank, psychotisch und verwahrlost bei einem Zimmerbrand in Hamburg ums Leben kam und an den sich heute kaum jemand erinnert und dessen zeichnerisches und kabarettistisches Schaffen längst vergessen ist“, scheibt sie in einem Brief an die Berliner Realistfilm, die ihr eine Dokumentation über Jaeger angeboten hatte.

Richtig ist, dass Jaeger ein gewaltiges Alkoholproblem hatte. Er starb aber weder in Hamburg noch vor 25 Jahren und auch nicht bei einem Zimmerbrand, sondern 1997 in einem Pflegeheim in Bad Oldesloe. Wie es in Senderkreisen heißt, soll eine andere NDR-Abteilung Interesse haben, als Co-Produzent bei einem Projekt des Regisseurs Lars Jessen („Dorfpunks“) einzusteigen, der Jaegers Leben mit Olli Dittrich in der Hauptrolle nach einem Drehbuch von Rocko Schamoni verfilmen will. Frau Schlesinger hat Realistfilm übrigens abgesagt.

Yvonne Bauer wird die komplette Verlagsgruppe Bauer („TV Movie“, „Bravo“) womöglich früher übernehmen, als bisher vermutet. Seit Anfang des Jahres führt sie den neu gegründeten Yvonne Bauer Redaktions KG, zu dem die deutschen Redaktionen des Hauses sowie zwei Callcenter gehören. Wie es in Verlagskreisen heißt, laufen derzeit Vorbereitungen, um die Gesellschaft der Verlegertochter wieder mit dem Haupthaus zu verschmelzen, das ihr Vater, der 71-jährige Heinz Bauer führt. Mit einem solchen Schritt war bisher erst zu einem späteren Zeitpunkt gerechnet worden. auf Anfrage teilt der Verlag mit, dass er „zu Spekulationen, die die Gesellschafter bzw. die Gesellschafterkreise betreffen … keine Informationen“ gebe.

Gruner + Jahr wird gegen ein Urteil des Landgerichts Hamburg Berufung einlegen, in dem es einer Klage des Autors Christian Jungblut stattgegeben hatte. Jungblut hatte erreicht, dass der G+J-Titel „Geo“ nicht länger einen von der Redaktion stark veränderten Titel unter seinem Namen verbreiten darf. Es ist das erste Urteil dieser Art.?

Jens Peter Marquardt, Leiter der Programmgruppe Politik und Aktuelles bei NDR Info, und Jörg Sadrozinski, Redaktionsleiter von tagesschau.de, haben sich bei der Ecolog AG und deren Gründer Nazif Destani für einen Beitrag vom Februar dieses Jahres entschuldigt. Darin hatten beide Medien Ecolog, das sich als Dienstleister für Streitkräfte in Krisengebieten versteht, mit Drogenschmuggel und Destani mit einem kriminellen mazedonisch-albanischen Clan gleichen Namens in Verbindung gebracht. Die Entschuldigung ist Teil eines außergerichtlichen Vergleichs. Ungewöhnlich ist, dass Ecolog nicht auf einer Gegendarstellung bestand, sondern es bei der Entschuldigung beließ, die nur auf der Firmenseite nachzulesen ist.

Destani gehe es nicht um Geld oder Öffentlichkeit, heißt es dazu aus dem Unternehmen, sondern nur um ein Schuldeingeständnis.