Weltstar im Spätprogramm: Vox zeigt sechsteilige Dokusoap über das Leben von Lothar Matthäus. Dafür ließ er sich wochenlang von der Kamera begleiten.

Berlin. Rekordnationalspieler, Weltmeister und Weltfußballer: Lothar Matthäus hat in seiner aktiven Karriere fast alles erreicht. Nun ist er in einer Vox-Dokusoap zu sehen, die sich - wie könnte es anders sein – um ihn selbst dreht. Am kommenden Sonntag (24. Juni) wird die erste Folge ausgestrahlt.

Für die sechsteilige Serie "Lothar – immer am Ball“ ließ sich Matthäus wochenlang von den Kameras begleiten, wie zuvor TV-Sternchen Daniela Katzenberger, die bei dem Privatsender eine kleine Karriere startete. Die Soap über die Blondine wurde zu einem Überraschungserfolg für Vox.

Matthäus muss sich mit dem Sendeplatz am späten Sonntagabend um 23.15 Uhr begnügen. Offenbar lief bei der Produktion nicht alles rund. "Lothar Matthäus ist als Weltstar, Führungsspieler und Trainer gewöhnt, die Führung zu übernehmen, das hat er auch auf seine Sendung übertragen“, sagte Vox-Chefredakteur Kai Sturm. Dies habe zu vielen grauen Haaren geführt. Dies sei bei solchen Projekten aber nicht unüblich, und auch Katzenbergers erste eigene Sendung habe anfangs um diese späte Uhrzeit begonnen.

Von Hauptberuf ist Matthäus Trainer. Der 51-Jährige betreute die Nationalmannschaften von Bulgarien und Ungarn, war in Salzburg, Wien, Tel Aviv und saß für ein paar Wochen auch bei einem brasilianischen Verein auf der Trainerbank. Das Ziel all seiner Träume, die Bundesliga, ist aber noch immer in weiter Ferne.

Klare Linien sorgen für Ordnung im Kühlschrank

Nun also lässt Matthäus die Zuschauer an seinem Leben teilhaben. Die Kameras begleiten ihn zum Wiener Opernball und zur Judo-WM in Paris, bei Dreharbeiten für eine TV-Serie und im Urlaub. In der ersten Folge können die Zuschauer seiner Freundin, dem polnischen Dessousmodel Joanna Tuczynska, beim Ski fahren zusehen und das Paar auf eine Medienparty begleiten.

Sie erfahren auch, wie Matthäus Ordnung in seinem Kühlschrank hält: "Linien sind immer wichtig für mich“. Zum Styling seiner Freundin hat er ebenfalls klare Vorstellungen. "Sexy finde ich gut, ordinär finde ich wieder nicht so gut“, sagt er. "Männer sollen sie angucken, das macht mich eigentlich stolz.“ Viel persönlicher wird es aber nicht, von kleineren Streitereien des Paares einmal abgesehen.

Matthäus zierte sich auch in der Vergangenheit selten, sein Privatleben auf dem Boulevard zu präsentieren. Dabei ist der Held von einst auch zu einer beliebten Zielscheibe des Spotts geworden. Die Nähe des Ex-Fußballers zur Klatschpresse ist legendär. Die wechselnden Partnerschaften und die anschließenden Trennungen von seinen stets deutlich jüngeren Frauen sind in den Klatschspalten bestens dokumentiert. Das Weltmännische, das Matthäus auszustrahlen versucht, deckt sich aber nicht immer mit seinem öffentlichen Auftreten. Daraus entsteht oft eine unfreiwillige Komik.

Hiervon versucht auch die Vox-Soap zu profitieren. So wird genüsslich ausgekostet, wenn Matthäus an der Zubereitung eines Rühreis scheitert oder sich mit einem auf Englisch geführten Telefoninterview abmüht. Wer nach den sechs 45-minütigen Folgen noch weiter in seine Welt eintauchen will, hat dazu schon bald Gelegenheit: Im Oktober bringt Matthäus seine Autobiografie heraus.

(dapd)