Hamburg. Mit dem Stück über die Rechtsextremistin startet das „KRASS - Kultur Crash Festival“ mit Theater, Musik und Kunst auf Kampnagel.

In seiner Produktion „Wie das Lächeln aus dem Gesicht von Beate Zschäpe verschwindet“ beschäftigt sich der preisgekrönte Regisseur Branko Simic mit der Person Zschäpes als Symbolfigur für den rechtsterroristischen „Nationalsozialistischen Untergrund“.

NSU mit Willkommenskultur und Pegida vergleichen

Der in Bosnien und Herzegowina aufgewachsene Künstler konfrontiert dabei laut einer Pressemitteilung das Phänomen NSU mit Entwicklungen einer Gesellschaft zwischen Willkommenskultur und Pegida. Mit der Uraufführung am Donnerstagabend, 25. Februar, in der Hamburger Kampnagelfabrik leitet Simic als Kurator zugleich die vierte Ausgabe des „KRASS - Kultur Crash Festival“ ein.

Bis 6. März sind dort 18 Aufführungen, interaktive Installationen und Konzerte internationaler Künstler zu den globalen Migrationsbewegungen zu erleben. Simics Bühnenwerk ist zugleich Auftakt seiner eigenen dreiteiligen Serie „Kwiskotheka 2016“, die sich in ihrer Form an einer gleichnamigen, in den 1970-ern im ehemaligen Jugoslawien populären Frage-Antwort-Show im Fernsehen orientiert. Die beiden weiteren Teile stehen unter dem Titel „I Was A Refugee“ (3. u. 4.3.) und „I Am A Refugee“ (5. u. 6.3.) auf dem Festivalprogramm.

Was die Flucht mit Menschen macht

Zweite Uraufführung ist ebenfalls am 25. Februar das Stück „Endless Hospitality“ - eine Art Dialog zwischen der iranischen Autorin Afsane Ehsandar und dem Regisseur Philip Baumgarten. Ehsandar ist vor zwei Jahren nach Deutschland gekommen. Beide untersuchen, was Flucht macht mit Menschen, die auf ihrem weiten Weg ihren legalen Status und ihre Identität zurückgelassen haben.

In Performance, Fotografie, Vortrag und Musik widmet sich dann etwa der Abend „Roma Protest“ am 5.3. der Situation der Roma angesichts der Abschiebungen von Asylsuchenden aus „sicheren Herkunftsländern“. Und bereits am 26.2. gastiert „Khebez Dawle“ auf Kampnagel - eine syrische Indie-Rockband, die die Flucht aus ihrer Heimat in eine erste Konzerttour verwandelt hatte.