Zum Auftakt des Abendblatt-Projekts empfingen die Schülerinnen und Schüler ihre Gäste in der Schulbibliothek, präsentierten ihnen eine interaktive Schau und stellten sie aber vor allem vor Rätsel.

Neugraben-Fischbek. Einfach kann jeder. Welches Abendblatt-Ressort bezeichnen folgende Wörter? Sekaikakukoku Karano. Zu schwer? Wie steht es mit Bütün Dünya Dan? Ji Cure Cihan? Keine Ahnung? Die japanischen, türkischen und kurdischen Begriffe bedeuten übersetzt „Aus aller Welt“. Das Wörterquiz war ein Rätsel unter vielen, vor welche die Neuntklässlern der Stadtteilschule Fischbek/Falkenberg am Montag die Gäste beim Auftakt des Abendblatt-Projektes „Schüler machen Zeitung 2013" stellten. Die Schülerinnen und Schüler des Erweiterungskurses Deutsch führten 90 Minuten quer durch die Ressorts des Abendblattes. Das Motto ihrer Präsentation in der Schulbibliothek: Wie die Welt zu Wörtern wird.

Um die Welt im Raum zu symbolisieren hatten die Kinder einen Globus mit Zeitungen beklebt

Sie hatten vorab im Unterricht mit Nicole Boutez herausgefiltert, was sie als Wesen der Zeitung erkennen. „Heraus kamen drei Merkmale“, sagt die Deutschlehrerin und stellvertretende Schulleiterin. „Das geschrieben Wort als vermittelnde Kraft. Vermittelt wird den Lesenden etwas Neues. Das Neue kommt durch die Wörter aus der weiten Welt in den kleinen Raum, in dem die Zeitung gelesen wird.“

Um die Welt im Raum zu symbolisieren hatten die Kinder einen Globus gebaut, auf den sie die Kontinente aus dem Abendblatt ausgeschnitten aufklebten. Um diese große Menge der in den Raum strömenden Informationen zu gliedern, bedienten sich die Schüler der unterschiedlichen Ressorts der Tageszeitung als Gliederung.

Die Schüler des Erweiterungskurses Deutsch der Stadtteilschule Fischbek/Falkenberg sind 20 von 1600 Schülern aus Hamburg und der Metropolregion, die ab sofort am Projekt Schüler machen Zeitung teilnehmen. 61 Klassen machen bei der 19. Runde der Aktion mit. Das ist ein Rekord. Die Jugendlichen werden in den kommenden sechs Wochen als Abendblatt-Nachwuchsreporter aktiv und für Norddeutschlands größte Tageszeitung Hintergrundinformationen beschaffen, recherchieren, Artikel schreiben und redigieren. Bei all dem werden die Schüler von ihren Pädagogen angeleitet und begleitet. Die Jugendlichen werden die Zeitungsdruckerei in Ahrensburg und die Redaktion des Abendblatts besuchen. Gefördert wird das Projekt von der Haspa Hamburg Stiftung und von der Hamburger Schulbehörde. Die Agentur Promedia Maassen betreut die Aktion von Anbeginn für das Abendblatt.

„Ich freue mich sehr, dass unsere Schüler die Gelegenheit bekommen, an diesem Projekt teilzunehmen“, sagt Schulleiter Thomas Grübler, der sich beim Ressort-Rätseln in der Schulbibliothek besonders gut schlug. „Darüber erfahren die Jugendlichen, wie über das Abendblatt unser Bild von der Welt, von Hamburg, von Neugraben und von Fischbek zustande kommt. Die Jugendlichen seien privilegiert, weil sie die Möglichkeit bekämen, sich intensiv mit dem Thema Zeitung zu beschäftigen. „Ich habe als Kind diese Möglichkeit nicht gehabt. Dafür habe ich das Lexikon von A bis Z gelesen.“

Schülerin Franka Fischer ist sich bewusst, dass die sechswöchige Projektarbeit etwas Besonderes ist: „Ich werden Neues erleben, Neues entdecken und darüber für die Abendblatt-Leser schreiben. Das ist ein tolles Gefühl.“ Malte Schmidt will sich als Journalist probieren: „Es ist einfach gut, wenn man eigene Artikel in der Zeitung veröffentlichen kann.“ Sie interessiere sich sehr für die Medien, lese und schaue täglich Nachrichten, sagt Belanna Lange. Die 14-Jährige will vor allem über eigenen Alltagserfahrungen im Abendblatt berichten.

Welche spannenden Ressorts gibt es denn nun eigentlich im Hamburger Abendblatt? Dieses Rätsel lösten Veronika Sevcuk und Franka Fischer für die Gäste in Form eines Gedichtes, das das Abendblatt gern abdruckt.