Die vier Norwegerinnen machten am Abend mächtig Schau in der ausverkauften Großen Freiheit 36. Das Quartett brillierte in allen Lagen.
Hamburg. "Katzenjammer Eins, die erste. Kamera läuft. Und Action bitte!" Der aus diversen Filmen und Dokus sattsam bekannte Spruch stimmt am Montag in der Großen Freiheit 36 gleich in doppelter Hinsicht: Zum einen ist es das erste von zwei ausverkauften Konzerten auf dem Kiez. Zum anderen laufen tatsächlich Kameras während des 100 Minuten langen Auftritts von Katzenjammer. Und zwar überall. Im Publikum, auf der Bühne, sogar darüber saust ein Aufnahmegerät hin und her.
Eine Live-DVD wird aufgezeichnet. Und das hat Vorteile für die Fans: Nicht nur, dass alle "für die Ewigkeit bewahrt werden", wie Solveig Heilo es ausdrückt. Es klingt auch gut und die vier schönen Damen geben sich - wenn irgend möglich - noch mehr Mühe, eine unterhaltsame Show auf die langen Beine zu stellen.
Das funktioniert ganz hervorragend. Das Quartett studierter Musikerinnen brilliert bei Spaß-Nummern wie den Ohrwürmern "Rock, Paper, Scissors" und "Le Pop" genauso wie bei den melancholischen "Lady Marlene" und "Wading in Deeper". Sie tauschen die Instrumente untereinander, als ob es nichts Normaleres gäbe, flirten mit ihren Fans und hinterlassen dazu noch den Eindruck, dass sie nirgendwo lieber wären als auf dieser Bühne.
Und von den vier Rampensäuen ist die Frau mit dem beeindruckenden Afro-Schopf die schlimmste, die beste. Marianne Sveen röhrt, heult, säuselt. Erklärt zwischendurch dem Publikum, sie habe zwei Fragen: "Erstens: Glaubt ihr, dass meine Haare echt sind? Und zweitens: Macht das irgendeinen Unterschied?"
Macht es nicht.