Am 9. Oktober 2010 wäre der Sänger John Lennon, einst Mitglied der Beatles und im Jahr 1980 ermordet, 70 Jahre alt geworden.
Berlin. In den 70er Jahren kämpfte er gegen die Auslieferung in seine britische Heimat wegen Rauschgiftbesitzes, nach seiner Ermordung wurde er dort wie überall zum überlebensgroßen Monument der Popkultur stilisiert: John Lennon, geboren am 9. Oktober 1940 in Liverpool und ermordet am 8. Dezember 1980 in New York. Der Flughafen seiner Geburtsstadt trägt heute seinen Namen, von den Lennon-McCartney-Beatles-Klassikern bis zu seinen Solo-Erfolgen “Imagine“ und “Give Peace A Chance“ ist seine Musik unvergessen und prägt seit Jahrzehnten Generationen neuer Popmusiker.
Der alle Vorstellungen des 20. Jahrhunderts sprengende Beatles-Ruhm ließ John Lennon zu einer mythischen Figur werden, die weit mehr als ein “gewöhnlicher“ Star Lebenseinstellungen und -entwürfe prägte. Lennon war ein kritischer Kopf, aber auch ein Rebell, der in kritischen Situationen den Kopf verlieren konnte. Er konnte Menschen mit der Zärtlichkeit in Liedern wie “Julia“ oder “Woman“ verzaubern, aber auch mit boshaftem Spott überschütten wie Paul McCartney in “How Do You Sleep“. Er konnte politische Hymnen wie “Imagine“ und “Give Peace A Chance“ schreiben, dem “Working Class Hero“ den Spiegel vorhalten und musikalisch die Welt im “Instant Karma“ aufgehen lassen.
Geliebt, gehasst und unvergessen – auf John Lennon trifft das alles zu. Geliebt von Millionen Fans, gehasst von nicht wenigen Leuten, die sich von dem ebenso verletzlichen wie verletzenden Heißsporn provoziert fühlten. Selbst bei Fans unpopulär war seine Liebe zu Yoko Ono. Die japanische Avantgarde-Künstlerin war für viele das Biest, das die Beatles auseinander gebracht hatte.
Lennon schrieb nicht nur Lieder, er veröffentlichte auch Bücher : “In His Own Write“ und “A Spaniard In The Works“. Im Antikriegsfilm “Wie ich den Krieg gewann“ zeigte er die besten Seiten seines sehr britischen Humors. Und er war eines der ersten Pop-Idole, die ihre Berühmtheit offen für politische Ziele einsetzten: legendär die “Bed-Ins“ für den Weltfrieden mit Yoko Ono 1969 in Amsterdam, Montreal und Wien.
Zunächst behielt sich die Jugend ihren Helden vor. Im Laufe der Jahre wurden aus den “Babyboomern“ der 60er, 70er und 80er Jahre die gesetzten und älteren Herrschaften des 21. Jahrhunderts. Für die heute jungen Menschen geht von Lennon dagegen inzwischen die Faszination eines alten Meisters aus, der lange vor ihrer Zeit lebte. Und dessen Musik unvergessen ist.