London. Vor der Veröffentlichung seines sechsten Albums hält sich Justin Timberlake bedeckt. Dass er auf „Everything I Thought I Was“ von seinen alten Kollegen unterstützt wird, ist aber kein Geheimnis mehr.
Lange war es still geworden um Justin Timberlake. Es schien, als habe sich der Superstar der 2000er-Jahre weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Zuletzt geriet der NSYNC-Sänger im vergangenen Oktober unfreiwillig durch das Enthüllungsbuch seiner Ex-Freundin Britney Spears in die Schlagzeilen.
Jetzt will der 43-Jährige wieder mit seiner Musik auf sich aufmerksam machen. Nachdem er im letzten Jahr eine Comeback-Single mitveröffentlicht hatte, meldet er sich jetzt mit seinem sechsten Soloalbum zurück.
Zwischen R&B-Ballade und einer düsteren Abrechnung
Vier Jahre habe er an „Everything I Thought I Was“ gearbeitet, erzählte Timberlake im Januar in der „Tonight Show“ von Jimmy Fallon. Er habe mit verschiedenen Songwritern und verschiedenen Produzenten gearbeitet. „Wir hatten fast 100 Songs, das ist keine Übertreibung.“ 18 haben es am Ende auf das Album geschafft. Bei Timberlakes Plattenfirma Sony galt vor der Veröffentlichung höchste Geheimhaltung. Bis auf zwei Lieder gab es vorab nichts zu hören.
Die erste Single „Selfish“, eine sanfte, romantische R&B-Ballade mit sanftem Elektro-Beat und etwas kitschigem Text, veröffentlichte der Popsänger bereits im Januar. Die zweite, „Drown“, ist hingegen etwas düsterer. „Du hast mich draußen in der Dunkelheit mit all deinen Dämonen allein gelassen“, singt er. Einige Beobachter deuten den Song über eine gescheiterte Beziehung als Abrechnung mit Spears. Timberlake selbst nimmt dazu nicht Stellung und gab auch kaum Interviews.
Bei einem Konzert in New York ließ er jedoch aufhorchen, als er während seines Hits „Cry Me A River“ sagte: „Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich bei absolut niemandem zu entschuldigen.“ Kurz darauf löschte seine prominente Ex-Freundin einen Instagram-Post, in dem sie sich dafür entschuldigt hatte, mit ihrem Buch „die Menschen verletzt zu haben, die mir wirklich etwas bedeuten“.
Alte Bekannte
Zuvor hatte Timberlake auch in Memphis ein Gratiskonzert gegeben. Ein drittes in London, für das vorher Karten verlost worden waren, musste der Sänger kurzfristig absagen, nachdem er in der britischen Hauptstadt erkrankt war. Im Sommer will er auf seiner „Forget Tomorrow“-Welttournee zurückkommen und dann auch Konzerte in Berlin, München, Köln und Hamburg geben.
Immerhin die Tracklist für „Everything I Thought I Was“ wurde vor der Albumveröffentlichung bekannt gegeben und sorgte bei NSYNC-Fans für Vorfreude. Denn demnach haben auf dem Album neben Fireboy DML („Liar“) und Tobe Nwigwe („Sanctified“) auch Timberlakes langjährige Bandkollegen bei einem Song mitgewirkt. Hinter Track Nummer 17 heißt es: Justin Timberlake featuring NSYNC. Womöglich ein Fingerzeig für eine größere Reunion im kommenden Jahr.