Köln. James Blunt trägt seit „You're Beautiful“ den Stempel des Schmusesängers. Große Gefühle zeigt der Brite auch auf seinem neuen Album. Und er wird privat wie wohl noch nie.
Ein Mann mit langen Haaren sitzt oberkörperfrei auf einem schneebedeckten Boden und singt mit weinerlicher Stimme: „Mein Leben ist brilliant, meine Liebe ist pur.“ Viele werden sich noch an diese Szene aus dem Musikvideo des Kitsch-Songs „You're Beautiful“ erinnern können, der 2005 die Karriere von James Blunt so richtig in Fahrt bringt. Heute will der 49-Jährige mehr sein als der britische Schmusesänger.„Who We Used To Be“ heißt sein neues Album.
„Ich schreibe über das Leben und die Liebe, Höhen und Tiefen, Abhängigkeiten, Kriege, meine Kinder, meine Frau. Ja, ich habe 'You're Beautiful' gesungen. Aber jetzt sende ich größere Botschaften, auch über die Liebe“, sagt Blunt im Gespräch der Deutschen Presse-Agentur.
Blunt erzählt aus seinem Leben
Die zehn Songs auf „Who We Used To Be“ sind ein Mix aus Balladen und Up-Tempo-Liedern, die durchgängig ins Ohr gehen. Der fröhliche Dancesong „Beside You“ erzählt vom Glück, das er nach einer langen Suche in Ehefrau Sofia gefunden hat. Die beiden sind seit neun Jahren verheiratet.
„Alle Songs auf dem Album drehen sich um das, was ich gerade erlebe“, sagt Blunt. Dazu zählen auch die Erinnerungen an eine Fehlgeburt seiner Frau, von der er in „The Girl That Never Was“ rührend erzählt.
„Ich weiß, wir werden dich niemals kennenlernen. Ich weiß, wir werden dich niemals im Arm halten. Ich werde dir nie meine Liebe zeigen können“, singt Blunt im besagten Song. Genauer eingehen will er im Gespräch auf den Schicksalsschlag nicht, denn er fühle sich damit unwohl.
„Es war auf eine schmerzhafte Weise sehr einfach, darüber zu schreiben. Denn es geht um etwas, das ich erlebt habe. Viele, die eine Familie gründen wollen, erleben solch eine Achterbahnfahrt. Es gibt Erfolge, aber auch ein Scheitern.“
Erinnerung an Carrie Fisher
Emotional erinnert sich Blunt in „Dark Thought“ an seine gute Freundin Carrie Fisher. Die US-Schauspielerin („Star Wars“) starb 2016. Er habe jahrelang bei ihr im Haus gewohnt, wenn er in Amerika gearbeitet habe. „Ihr Tod hat ein tiefes Loch in mein Leben gerissen und ich fand es sehr schwer über diese unglaubliche Frau ein Lied zu schreiben.“
Der britische Geschichtenerzähler, der im Februar 50 Jahre alt wird, ist auf „Who We Used To Be“ mal tiefgründig, mal kitschig und bleibt dank seiner markanten, hohen Stimme wiedererkennbar. Im März kommt Blunt für mehrere Konzerte nach Deutschland.