Frankfurt am Main. Weil er die Geschichte der Frankfurter Festhalle kenne, verzichte er darauf, sich im zweiten Teil seiner Show „als Demagoge“ zu verkleiden. Kurz bricht der Musiker in Tränen aus.
Angesichts polizeilicher Ermittlungen wegen Verdachts auf Volksverhetzung in Berlin hat der umstrittene britische Rockmusiker Roger Waters in Frankfurt Teile seiner Show geändert.
Weil er die Geschichte der Frankfurter Festhalle kenne, verzichte er darauf, sich im zweiten Teil seiner Show „als Demagoge“ zu verkleiden, sagte Waters am Abend. Er fühle das Leid, das den Menschen 1938 in der Halle widerfahren sei. Er wisse, dass ihm viele Menschen vorwerfen, ein Antisemit zu sein. „Das bin ich nicht“, sagte Waters zum Jubel vieler Zuschauer. Kurzzeitig brach der Musiker auch in Tränen aus.
Waters wurde zuletzt immer wieder Antisemitismus vorgeworfen. Bundesweit hatte es viel Kritik an den Konzerten des britischen Musikers gegeben. In Frankfurt hatten am Sonntag rund 500 Menschen gegen den Auftritt des Pink-Floyd-Mitbegründers protestiert.
In der Frankfurter Festhalle waren im Zuge der Pogromnacht mehr als 3000 jüdische Männer zusammengetrieben und misshandelt worden, um anschließend deportiert zu werden.