Palma de Mallorca. Ein Kinderheld könnte in diesem Sommer für den Ballermann-Hit des Jahres sorgen. Aber auch die „Layla“-Macher mischen wieder mit: Auch ihr neuer Song ist eingängig und frivol.
Der Ballermann auf Mallorca hat 2022 erstmals im großen Maße die deutschen Charts erobert: Der umstrittene Song „Layla“ stand neun Wochen lang auf Platz eins und wurde im Dezember offiziell zum Hit des Jahres gekürt. Newcomer Julian Sommer (25) schaffte es mit „Dicht im Flieger“ bis auf Platz sieben. Am Donnerstag beginnt mit dem Opening des Bierkönigs in El Arenal offiziell die neue Saison. Geht der Boom weiter?
„In diesem Jahr werden so viele Ballermann-Hits wie noch nie produziert“, glaubt Malle-Ikone Ikke Hüftgold. Der 46-Jährige („Dicke Titten, Kartoffelsalat“, „Ich schwanke noch“) hat es im März mit reichlich Fan-Support in den deutschen ESC-Vorentscheid geschafft. Der Grund für seine Prognose: „Alle wollen den Boom des vergangenen Jahres ausnutzen.“
Aber wer hat das Zeug zum „Layla“-Nachfolger?
Früh in Position haben sich Shooting-Star Sommer und seine Kollegin Mia Julia („Endlich wieder Malle“) gebracht. Im März brachten sie ihr Party-Duett „Peter Pan“ raus - mit Erfolg. Der Song wurde in der ersten Woche so oft gestreamt wie kein anderer Party-Schlager zuvor, meldet die Plattenfirma Universal. Er stieg direkt auf Platz 24 der Charts ein.
„Mir war schon klar, dass er gut ankommen wird, weil der Song aus meiner Sicht einfach cool ist. Aber so krass hätte ich es auch nicht vermutet“, erklärt Sommer im dpa-Gespräch. „Das ist einfach ein Hit, der Spaß macht und es ganz ohne Skandale geschafft hat“, ergänzt seine Duett-Partnerin Mia Julia Brückner.
„Fuck, ich bin schon wieder blau wie der Ozean. Und ich glaub, dass ich fliegen kann wie Peter Pan“. Die Party-Ode an den ewig jungen Kinderhelden ist eingängig, modern produziert und hat somit definitiv das Zeug zum Ballermann-Hit der Saison. In den Partytempeln Bierkönig und Megapark läuft er schon vor den offiziellen Openings an den beiden nächsten Wochenenden rauf und runter, bestätigt Bierkönig-DJ Cashi.
„Süße Elfen hier im Neverland“ und das Wort „Pimmel“ (weil es sich so schön auf Himmel reimt) dürfen zwar nicht fehlen. Aber „Peter Pan“ können Musikkritiker nun wirklich nicht als sexistisch abstempeln.
Malle-Ikone Ikke Hüftgold wieder am Start
Mit diesem Label schafften es im vergangenen Jahr die „Layla“-Sänger Schürze und DJ Robin, im Gespräch (und damit in den Charts) zu bleiben. Diesmal stehen sie „Layla“-Produzent Hüftgold bei seinem Malle-Hit „Bumsbar“ zur Seite.
Der - sagen wir - lebensbejahende Text: „Heute sind wir wieder bumsbar. Geile Mädels, geile Jungs da. Wir feiern heut' die ganze Nacht zusammen, bis die Sonne wieder lacht und dann: sind wir wieder bumsbar.“
Im Musikvideo singen gut gelaunte, junge Frauen im Nonnenkostüm. Laut Hüftgold ein „Statement gegen das Zölibat in der katholischen Kirche“. Vielleicht auch eher Kalkül von PR-Profi Hüftgold, ähnlich kontroverse Reaktionen zu provozieren wie bei „Layla“ („Sie ist schöner, jünger, geiler“).
So oder so hat der Song, der Ende April erscheint, definitiv das Zeug zum Malle-Hit 2023. Mitmischen könnten dabei auch „Ciao, drei Tage blau“ von David Dichter, Peter Wackels „Inselfieber“ oder „Maradona“ von Killermichel und Tommy Fieber.
Aber wann hat ein Partyhit auch das Zeug zum Playa-Evergreen? „Für mich ist wichtig, wie ein Song live funktioniert und welche Lieder die Leute singen, wenn sie den Laden verlassen. Aber natürlich geht es auch um Streamings und Verkäufe, diese Zahlen lügen nicht“, sagt Sommer.
Beim Rennen um den Ballermann-Hit des Jahres kommt man an einem Mann natürlich nicht vorbei: Mickie Krause. Der Hit-Garant aus dem Münsterland („Geh mal Bier hol'n, du wirst schon wieder hässlich“) hält sich bislang bedeckt, welche Hymne(n) er in dieser Saison präsentieren wird. Der 52-Jährige dürfte jedenfalls ernstzunehmende Konkurrenz sein für Peter Pan und die Partynonnen.