Ludwigsburg. Die Band Pur steht für großes Gefühl und mitsingende Fans. Mit dem neuen Album geht die Gruppe aus Bietigheim-Bissingen bei Stuttgart nun auf Tournee. Generalprobe war in heimischen Gefilden.

Hartmut Engler badet. Im Applaus, im Erfolg, vor Tausenden Fans. „Leute, haben wir das vermisst“, ruft der Pur-Frontmann der Menge am Montagabend in der Ludwigsburger MHP-Arena zu. „Nach fünf Jahren Hallenabstinenz ist es fantastisch, endlich wieder eine volle Halle vor uns zu haben.“ Dabei beginnt die Hallentour einer der erfolgreichsten deutschen Bands nach langer Corona-Pause erst am Mittwoch (19. April). Beim „offiziellen Probenabschlusskonzert“ nur wenige Kilometer von der Heimat entfernt nahm die Gruppe schonmal Anlauf vor dem Auftakt in München.

Pur gehört zu den populärsten Musikgruppen des Landes. Bei der Tour in den kommenden Wochen hat die Band ihr jüngstes Album „Persönlich“ ebenso im Gepäck wie zahlreiche Klassiker, darunter „Abenteuerland“, „Ich lieb' Dich (egal wie das klingt)“ und einer kurzen A-cappella-Version von „Funkelperlenaugen“. Denn als Support-Act ist die amerikanische Formation Naturally 7 mit dabei, auch die A-cappella-Spezialisten probten am Montagabend ein letztes Mal.

„Persönlich“ ist bereits das 17. Studiowerk der Band aus Bietigheim-Bissingen bei Stuttgart. In typischem Pur-Stil, emotional, auch mal warnend, geprägt durch Pandemie und politische Weltlage, gesellschaftskritisch und doch optimistisch, auf Hirn und Herz zielend und hin und wieder auch ein wenig kitschig - so teilen Engler und die Band ihre Gedanken, Erinnerungen und Bilder.

Schon in der dritten Generation unterwegs

Den textsicheren und ausgelassen feiernden Fans bot die Band zur „Generalprobe“ aber auch wieder ihre Hymnen.

Pur stehen seit nun schon vier Jahrzehnten im Studio und vor allem auf der Bühne. „Wir sind inzwischen wie Ihr im Publikum auch in der dritten Generation unterwegs“, scherzte Engler (61).

Vom Keller der örtlichen schwäbischen Kirchengemeinde arbeitete er sich mit seinen Freunden seit Mitte der 70er Jahre hinauf, sie landeten 1990 mit „Lena“ den ersten Single-Charts-Erfolg.

Wenige Jahre später wurde das schwärmende „Abenteuerland“ (1995) mit zwei Millionen Exemplaren zu einem der meistverkauften deutschsprachigen Alben. „Seiltänzertraum“ hielt sich mehr als 120 Wochen in den Album-Charts. Nach wie vor plant die schwäbische Popband etwa alle drei Jahre ein Album mit anschließender Tournee. 2021 wäre es wieder so weit gewesen, aber das Virus kam dazwischen.

Nach dem Auftakt in der Münchener Olympiahalle folgen für Pur bis zum 6. Mai zehn weitere Shows in Oldenburg, Hannover, Köln, Mannheim, Stuttgart, Berlin, Hamburg, Leipzig und Dortmund.