München. Badmómzjay scheint die Gabe zu haben, in Worte zu fassen, was viele denken. Doch sie bekommt nicht nur Zuspruch. Mit Anfeindungen im Netz hat sie gelernt umzugehen.

Die Rapperin Jordan Napieray alias Badmómzjay versucht eine Stimme dafür zu sein, was ihre Fans und Follower "sich nicht trauen zu sagen". "Oder nicht in der Lage sind zu sagen."

Leute schrieben ihr oft, sie habe mit einem ihrer Songs in Worte gefasst, was sie schon immer sagen wollten, erzählte die 19-Jährige der deutschen Ausgabe der Modezeitschrift "Vogue". "Ich habe eine Wirkung auf Menschen. Ich höre oft, dass ich sehr beruhigend bin. Dass ich Leuten durch meine Energie Angst und Trauer nehmen kann."

Mit Anfeindungen besonders im Netz habe sie umzugehen gelernt, sagte die Rapperin auch. "Ich lese jeden Tag schlimme Sachen und Anfeindungen - das hat für mich überhaupt kein Gewicht mehr." Hinter ihren Handys könnten Leute gesichtslos alles schreiben. "Es kostet sie gar nichts." Haltung bedeute, für etwas zu stehen - und zwar nicht nur, wenn es sich gerade gut anfühlt."

Auf dem Cover der deutschen "Vogue" ist im April mit Badmómzjay erstmals eine Rap-Künstlerin zu sehen. Erkennungszeichen der 2002 in Brandenburg an der Havel geborenen Musikerin sind die roten Haare. Mit ihrem Debüt "badmómz" hatte sie bei den MTV Europe Music Awards 2021 als "Best German Act" gewonnen. Der Track "Tu Nicht So" schaffte es auf den Soundtrack des Computerspiels "Fifa 22".

© dpa-infocom, dpa:220402-99-768091/2