Antú Romero Nunes reflektiert den antiken Mythos

    Ein berühmter Sänger ist er, Orpheus. Der Mythos besagt, dass er mit der Schönheit seines Gesangs alle Lebewesen um den Verstand brachte. Eine Ehefrau hat er auch, die Nymphe Eurydike. Ihr Tod nach einem Schlangenbiss lässt ihn in die Unterwelt aufbrechen, wo er versucht, Hades, den Herrscher der Finsternis, mithilfe seiner Musik derart zu verführen, dass er sie ihm zurückgibt.

    Hausregisseur Antú Romero Nunes inszeniert „Orpheus“ zur Saisoneröffnung im Thalia Theater als eine musische Bastardtragödie. Es gehe darin sehr viel um ganz große Gefühle, lässt er sich vorher entlocken. Da es keinen zugrunde liegenden Text gibt, wird sich die Bühnensprache auf Musik, komponiert von Anna Bauer und Johannes Hofmann, und Tanz konzentrieren. Aber auch auf ein exzellentes siebenköpfiges Ensemble mit unter anderem Lisa Hagmeister und Sebastian Zimmler. Nunes reflektiert den Mythos anhand der antiken Quellen, im wesentlichen Ovids „Metamorphosen“ und Vergils „Georgica“, sowie diverser künstlerischer Aneignungen in Film und Musik. Es könnte dem Regisseur einen weiteren Erfolg nach seiner zum Theatertreffen eingeladenen „Odyssee“ bescheren.

    „Orpheus“ 7.9., 20.00, Thalia Theater (Uraufführung). Karten zu 20,- bis 52,- unter T. 32 81 44 44. Weitere Vorstellungen 9.9., 19.00, 14.9., 19.9. und 28.9., jeweils 20.00