Michael Thalheimer ist wegen seiner Klassikerinszenierungen genauso geliebt wie gefürchtet. Gilt er doch seit seiner ­legendären „Liliom“-Inszenierung in Hamburg als unerbittlicher Stückesezierer und -kondensierer. Ihn einen Zertrümmerer zu nennen wäre aber ein Missverständnis. Dem Regisseur geht es darum, den Kern eines Stoffes offenzulegen. Am 25. März hat Thalheimers erste Regiearbeit am Schauspielhaus Premiere, natürlich mit einem weiteren Klassiker, nämlich Kleists „Der zerbrochne Krug“.

Die Paraderolle des schlitzohrigen Dorfrichters Adam, der der jungen Eve nachstellt und während einer nächtlichen Aktion einen Krug zerbricht und darob zu seinem eigenen Richter beziehungsweise Rechtsbeuger wird, übernimmt Carlo Ljubek. In weiteren Rollen sind Markus John, Ute Hannig und Christoph Luser zu sehen. Kleists Stück ist eine sprachgewaltige, entlarvende Komödie. Das Genre gilt bislang nicht gerade als Thalheimers Spezialität. Mal sehen, was er daraus macht.

„Der zerbrochne Krug“ 25.3., 29.3., 8.4., jew. 20.00, Schauspielhaus. Karten zu 10,- bis 69,- unter T. 24 87 13