Hamburg. Der Auftritt von Silbermond in der Barclaycard Arena ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle. 9000 Fans lauschten neuen und alten Liedern.
Es ist schon undankbar für Silbermond, zwei Tage nach den Gastspielen von Weltstar Adele in der Barclaycard Arena aufzutreten. Nach dem akustischen Luxusmenü aus London gibt es am Donnerstag ´ne Pommes aus Bautzen. Aber was soll’s, denn wie wir seit „Absolute Giganten“ wissen, sind Pommes „mal heiss, fettig, kalt, labbrig, knusprig, egal - irgendwie immer geil.“ Und so haben 9000 Fans von Stefanie Kloß, Thomas und Johannes Stolle und Andreas Nowak eine sehr gute Zeit.
Satte 150 Minuten lang wählt das Quartett aus der Vitrine von fünf seit 2004 erschienenen Alben. Das aktuelle, „Leichtes Gepäck“, wurde im November 2015 veröffentlicht und ist ein nachdenkliches, eher ruhiges Werk. Entsprechend geht es nach dem Intro „Die Mutigen“ und einem Bad in der Menge von Stefanie Kloß mit „Langsam“ los in der Arena. Aber nur dem Liednamen nach. Denn live gibt es von Silbermond zu Beginn ein feines Brett: „Für dich schlägt mein Herz“, „Lass mal“ und „Meer sein“ donnern drauflos, untermalt von einer ansprechenden Lichtshow.
Zum Atemholen hockt sich Kloß an den Rand der Bühnenrampe, schaut traurig in die Kamera und singt „Das Leichteste der Welt“: Die Einleitung zur Ruhephase mit den Balladen „Irgendwas bleibt“, „Allzu menschlich“ und „Heut hab ich Zeit“, bevor bei „Himmel auf“ Fans auf die Bühne und der Saal aus den Sitzen gehoben werden.
In diesen Laut-Leise-Blöcken inklusive Akustikset geht es weiter, bis es nach dem Fan-Favoriten „Symphonie“ und „Indigo“-Konfettihagel letztendlich „Durch die Nacht“ mit „Das Beste“ (die Fans singen es und Kloß weint vor Rührung) bis zur letzten Zugabe „Zeit zu tanzen“ geht. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle und eine gute Show. Sehr bekömmlich.