Beim Internationalen Sommerfestival vom 5. bis 23. August dreht sich auf Kampnagel alles um Tanz, Performance, Kunst, Musik, Theorie und Film

Nicht weniger als „die größte Eventbude des Sommers“ verspricht András Siebold anlässlich der dritten von ihm kuratierten Ausgabe des Internationalen Sommerfestivals. Vom 5. bis zum 23. August wird es Kampnagel in einen verwegenen Kunstort verwandeln. Erneut versammelt sein Programm Speerspitzen der Internationalen Avantgarde aus Tanz, Performance, Kunst, Musik, Theorie und Film.

Und erneut erweist sich Siebold nicht als Reisender, der mit einem Einkaufskorb durch die Welt zieht und sich Hits sichert. Lieber sucht er das Risiko, stiftet Verbindungen unter Gleichgesinnten. Das Verschieben, ja Auflösen von Genregrenzen ist dabei erklärtes Ziel. Auch in diesem Jahr glänzt das Programm mit stolzen neun Uraufführungen, die in Hamburg erst entstehen und zusätzlich sieben Deutschland- oder Europapremieren. Ganz bewusst will das Festival keine hermetische Veranstaltung für Bescheidwisser, sondern ein lustvolles Ereignis für alle sein.

Programmatisch reicht die Bandbreite von Vorreitern der Avantgarde bis zu hoch gehandelten Newcomern. Für Ersteres steht der Auftakt mit der großen Neufassung eines Tanz-Klassikers, „Available Light“, einer Kollaboration von der Choreografin Lucinda Childs, dem Komponisten John Adams und dem Architekten Frank O. Gehry. Eine vielversprechende Verbindung verspricht auch die Zusammenarbeit der Musikerin Bianca Casady, bekannt als eine Hälfte des experimentellen Duos CocoRosie, mit Tänzern und Videokünstlern. Bei Siebold spielt der Sound keineswegs nur eine Rolle im Begleitprogramm, sondern wird häufig zum zentralen Bestandteil. Der Festival Avant-Garten bildet wie üblich den perfekten Rahmen, um am Osterbekkanal bei kühlen Getränken die erlebte Kunst angemessen zu verarbeiten.

Internationales Sommerfestival 2015 5. bis
23. August, Kampnagel, Jarrestraße 20–24, Karten unter T. 27 09 49 49; www.kampnagel.de