Für sein neues Album „Mit freundlichen Grüßen“ hat Heino deutsche Songs aus Rock und Pop gecovert. Auf Abendblatt.de können Sie schon mal reinhören.
Hamburg. Vemutlich ist es Heino, der auf seiner Internet-Seite damit wirbt, einen Bekanntheitsgrad von 99 % zu haben (aus welcher Gesamtmenge sich diese Quote speist, verschweigt der Text wohlweislich) leid, immer bloß Objekt des Spottes zu sein. Möglicherweise ist er auch für seinen Geschmack in der jüngeren Vergangenheit einfach viel zu selten medial beachtet worden.
Was auch immer der Grund sein mag, jedenfalls hat er den Spieß kurzerhand einmal umgedreht: Für sein neues Album „Mit freundlichen Grüßen“ hat sich der Schlagerstar deutsche Rock- und Popstars vorgeknöpft - oder vielmehr deren Lieder. „Er möchte sich natürlich auch einen Spaß erlauben“, sagte Heino-Manager Jan Mewes am Donnerstag in Hamburg. „Er möchte den Kollegen, die ihn jahrelang (...) veräppelt haben, einfach auch mal einen Spiegel vorhalten.“
Ob Die Ärzte, Rammstein oder die Beginner, Peter Fox, Oomph oder die Sportfreunde Stiller, keiner ist vor dem Schlager-Spiegelbild des Troubardix der deutschen Musiklandschaft sicher. Dass die Künstler, die hinter den an den Haaren ins Schlagerfach gezogenen Songs stehen, ähnlich humorlos reagieren wie Heino seinerzeit, als er per Gericht gegen Norbert Hähnel vorging, der im Vorprogramm der Toten Hosen als „Der wahre Heino“ auftrat, ist aber unwahrscheinlich. So ließ zum Beispiel die Plattenfirma der Ärzte, Hot Action Records, am Donnerstag verlauten, die Cover-Version von „Junge“ hätte bei der Band nicht für Aufregung gesorgt.
Rechtlich bewegt sich Heino zudem auf der sicheren Seite, so lange er nicht vom Original-Text und der Melodie abweicht: Dann nämlich gilt die Version als nicht genehmigungspflichtige Coverversion, die lediglich zur Folge hat, dass der blonde Schlagerstar Tantiemen an die Rechteinhaber abführen muss. Sein Management bestätigte, dass keine der Bands vorher um Erlaubnis gefragt wurde.
Wer sich traut: unten findet sich übrigens die blondbehaarte, sonnenbebrillte, schwarz-braun-haselnussige und überdies völlig belanglose Version von „Junge“:
„Mit freundlichen Grüßen“ erscheint am 1. Februar.
mit Material von dpa