Xavier Naidoos Sprecherin erklärte, die Anzeigen richteten sich gegen das „Produkt Xavas”, kommentierte den Fall aber nicht weiter.

Mannheim. Die Musiker Xavier Naidoo und Kool Savas haben mit ihrem Song „Wo sind“ heftige Kritik auf sich gezogen. Die Jugendorganisation der Partei Die Linke, die Linksjugend Solid, erstattete Anzeige, weil das Lied des Musikprojekts Xavas Gewalt verherrliche und Homophobie transportiere. Die Staatsanwaltschaft Mannheim bestätigte am Mittwoch eine Anzeigen gegen Naidoo. Geprüft würden derzeit die Vorwürfe Aufruf zu Straftaten und Volksverhetzung. Ermittlungen seien noch nicht eingeleitet worden. „Wir werden diesen Tonträger analysieren und dann sehen wir weiter“, sagte ein Sprecher.

Eine Sprecherin von Naidoo sagte, die Anzeigen richteten sich gegen das „Produkt Xavas“. Darüber hinaus kommentierte sie den Fall nicht. Kool Savas war zunächst nicht zu erreichen.

In Hannover bestätigte Oberstaatsanwältin Irene Silinger, dieselben Vorwürfe gegen den Produzenten des Albums, die Tonpool Medien GmbH, zu prüfen. Nach Angaben der Linksjugend Solid liegt auch bei der Staatsanwaltschaft Berlin eine Anzeige vor, dort war zunächst niemand zu erreichen.

Die Vorwürfe haben derzeit keinen Einfluss auf den Juroren-Job von Naidoo bei der Pro-Sieben-Musikshow „The Voice of Germany“. Sendersprecher Christoph Körfer sagte: „Xavier Naidoo hat in einem Interview zur Plattenveröffentlichung den Hintergrund hinreichend erklärt.“ Natürlich bleibe Naidoo weiter in der Show. Im September hatte Naidoo dem Radiosender FFN über das Lied gesagt: „Da geht es um furchtbare Ritualmorde an Kindern, die tatsächlich ganz viel in Europa passieren, über die aber nie jemand spricht, nie jemand berichtet.“