Hamburg. Norddeutschlands größtes Stadtteilkulturfest feiert am Wochenende den Abschluss - mit Stamp, dem internationalen Straßenkunst-Festival.

Zwei Jahre Zwangspause sind genug: Mit dem Altonale-Straßenfest erlebt Norddeutschlands größtes Stadtteilkulturfest an diesem Wochenende seinen weithin sicht- und hörbaren Abschluss und Höhepunkt. Von Freitag bis Sonntag bespielt die Altonale wieder Plätze, Wege und Straßen Ottensens mit einem Kreativ-Mix aus Straßenkunst und -musik. Alles etwas kompakter als vor Corona 2019, jedoch vielfältiger und interdisziplinärer als andernorts. Altonale-Geschäftsführerin Heike Gronholz und ihr Team haben 2022 das Motto „Freiheit“ als Schwerpunkt gewählt.

Dies zeigt sich nicht nur rund ums Festivalzentrum auf dem Platz der Republik, es soll auch bei Livemusik auf der Ottenser Hauptstraße und auf dem Spritzenplatz durchklingen sowie beim Altonale-Kunstmarkt auf der Christianswiese und auf der Infomeile Buntes Altona (Bahrenfelder Straße) durchschimmern.

Altona lebt dank Straßenfest wieder auf

Gleiches gilt bei der Verleihung des Klopstockpreises für junge Lyrik in der „Nacht der jungen Lyrik“ an diesem Sonnabend (19 Uhr) in der Christianskirche. Mehr als 280 Gedichte zum Thema „Freiheit“ seien eingereicht worden, hieß es. Außer Jurypreisen in einer Gesamthöhe von 3000 Euro wird erstmals auch ein Publikumspreis in Höhe von 500 Euro vergeben. Wie bei allen Altonale-Innenveranstaltungen gilt das Prinzip „Pay what yo want“.

Längst wieder zum Festival-Programm zählt Stamp, das nach seiner Entstehung bei der Altonale 2010 als internationales Fest der Straßenkünste zeitweise ein Eigenleben führte, aber schon im vorigen September wieder zum damals abgespeckten Altonale-Kalender gehörte. An diesem Freitag (18 bis 23 Uhr), Sonnabend (13 bis 23 Uhr) und Sonntag (13 bis 20 Uhr) zieht sich Stamp - der Begriff steht für „Streets Arts Melting Pot“ - mit Theater im öffentlichen Raum, Street-Art und Urban Dance vom Platz der Republik bis zum Haus Drei an der Hospitalstraße, das als Stadtteilzentrum auch 40. Jubiläum feiert. Die Performer von Stamp kommen aus zehn Ländern, darunter aus Argentinien, Chile und Ungarn. Auch diese Frauen und Männer wissen, was Freiheit bedeutet - und diese auf der Straße künstlerisch ausdrücken zu können.