Hamburg. „Immenhof 2“ scheint wie eine an der Realität vorbeigefilmte Geschichte von Models mit großen Problemen in schöner Landschaft.

Sollte mal wieder eine Geschichte des deutschen Kinos geschrieben werden, wird das Sub-Subgenre „Pferdefilme für 8-bis 14-jährige Mädchen mit gaaanz langem Pferdeschwanz“ eine amüsante Fußnote einnehmen. Amüsant, weil in Filmen wie „Wendy“, „Ostwind“ oder nun „Immenhof 2 – Das große Versprechen“ konsequent an der Realität vorbeigefilmt wird, wenn Mädchen wie „GNTM“-Models durch schöne Landschaften galoppieren und Sätze zu Schönlingen sagen wie: „Wer könnte dich schon vergessen?“. Als befänden wir uns in einer „Bravo“-Lovestory aus dem letzten Jahrtausend.

Und eine Fußnote, weil Filme, die völlig ironiefrei auf (finanziellen) Erfolgswellen, nun ja, herumreiten, nun einmal keinen Platz im Kino-Kanon erhalten. Dabei ist es schon beachtlich, wie erbarmungslos Regisseurin und Drehbuchautorin Sharon von Wietersheim in der Fortsetzung zwei Hauptpersonen des ersten Teils, Charly (Laura Berlin) und YouTuber Leon (Moritz Bäckerling), mit Kurzauftritten abfrühstückt, um wenig inspiriert eine Detektiv­geschichte zu erzählen.

Kino: Barbie und Ken – nur mit Pferden

Super-Rennpferd Cagliostro nämlich wird Opfer eines Giftanschlags, was Charlys Schwestern Lou (Leia Holtwick) und Emmie (Ella Päffgen) in Panik versetzt. Die Suche nach dem Täter gerät aber schnell zur Ne­bensache, weil Lou den coolen Pferdeboy Cal (Max Befort) anschmachten muss, bevor sie wie Barbie und Ken am Strand reiten. Ein lebensmüdes Rennpferd muss vom Klippensprung abgehalten werden, alles garniert mit unfreiwilligen Tierarzt- und Polizistenparodien, witzlosen Dialogen und jubelnden Geigen zu galoppierenden Pferden. Zum Wiehern.

„Immenhof 2“ läuft im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, in der Koralle, UCIs Mundsburg/Othmarschen Park/Wandsbek