Hamburg. Zur Hit-Maschine des Gute-Laune-Pops kamen Kinder und Eltern gemeinsam in die Hamburger Barclaycard-Arena.
„Merkt euch den Weg Kinder, ihr müsst uns nachher nach Hause tragen“, scherzt eine Gruppe Erwachsener mit Bier in der Hand auf dem Weg zur Barclaycard-Arena. Sie sind gemeinsam mit ihren Kindern, die kräftig die Augen rollen, auf dem Weg zum Konzert von Mark Forster. Und wer mehr Gas gibt, Eltern oder Kinder, ist in den folgenden Stunden wahrlich nicht auszumachen.
Mit seinem aktuellen Album „Liebe“ ist der smarte Songschreiber, der vielen mittlerweile auch durch seine Fernsehauftritte, etwa bei der Vox-Musikshow „Sing meinen Song“ und seiner Funktion als Coach bei diversen Formaten der Casting-Sendung „The Voice of Germany“, bekannt ist, auf großer Konzertreise.
Baseball-Kappe, Brille, Bart
Um kurz nach Acht läutet am Freitagabend ein Countdown den Beginn der Show ein. Die letzten zehn Sekunden zählt die komplette Halle lauthals mit, bevor sich der Vorhang in der Mitte der Arena lüftet und Forster auf einer kleinen Bühne angestrahlt von rotem Scheinwerferlicht für Jubelstürme sorgt, während er den Song „Liebe“ seines gleichnamigen Albums zum Besten gibt.
Weißes Shirt, graue Kapuzenjacke, schwarze Jeans und Turnschuhe - vor allem aber mit seinen Markenzeichen Baseball-Kappe, Brille und Bart präsentiert er sich seinen Anhängern. Nett, unkompliziert, cool – ganz ohne Mackergehabe. So kennen und lieben sie ihn.
"Everbody Klatsch"
„Wenn ich sage ‚Hamburg geht’s euch gut?’, dann antwortet ihr ‚Jaha’“, klärt der gebürtige Pfälzer gleich zu Beginn und das wird von seinen Fans im Laufe des Abends genauso euphorisch ausgeführt wie die Aufforderungen „Alle Hände in die Luft“ oder „Everybody Klatsch“. Nach zwei Songs bahnt sich Forster seinen Weg durchs Publikum zur Hauptbühne.
Zu den Klängen von „Einmal“ lüftet sich auch dort der Vorhang und gibt den Blick auf die Band und zwei Sängerinnen frei, die versetzt über ein Podest verteilt, in Szene gesetzt sind. Dahinter ist eine große Leinwand gespannt, auf der immer wieder Szenen eines Comics gezeigt werden. Sie erzählen die Geschichte vom kleinen „Forsti“, der die Liebe sucht. Und manch einer der kleinen Fans, von denen nicht wenige Kappen tragen, sieht an diesem Abend ganz ähnlich aus wie Forsters Comic-Alter-Ego.
Hit-Maschine des Gute-Laune-Pops
Er habe keine Zeit gehabt, sich um einen Stargast zu kümmern, witzelt Forster und gibt vor, Kollegen wie Michael Patrick Kelly und Sido per Videoanruf live zu kontaktieren. Sie werden auf die Leinwand projiziert. Doch die Hit-Maschine des deutschen Gute-Laune-Pops begeistert auch solo. Charterfolge wie „Au Revoir“, „Wir sind groß“ oder „Kogong“ kennt fast jeder aus dem Radio.
Seine Fans sowieso und so wird nicht nur bei den großen Hits, die Forster am Schluss herausholt, textsicher mitgesungen. Dass er auch anders kann, beweist Forster an diesem Abend als er sich für Balladen wie „Genau wie du“ und „Natalie“ wieder auf die kleine Mittelbühne begibt und am Klavier emotional über seinen Vater und seine Schwester singt.
Eltern und Kinder tanzen im gold-weißen Konfettiregen
„Ich lass’ Konfetti für dich regnen / Ich schütt’ dich damit zu“ – das Versprechen des Hits „Chöre“ wird beim großen Finale eingelöst. Zwischen Feuerfontänen und im Minutentakt knallenden Konfettikanonen holen Forster und seine Band noch einmal alles aus sich heraus, während es auf den Rängen kaum noch jemanden auf dem Sitz hält. Gemeinsam tanzen Eltern und Kinder im gold-weißen Konfettiregen, bevor es nach dem zweistündigen Konzert heim und ins Bett geht. Wer den Schlaf nach dieser Party nötiger hat, ist nicht immer sofort ersichtlich.