Hamburg. Die Singer-Songwriterin aus Elmshorn begeistert ihre Fans im Knust mit klugen Texten. Bekannter Musiker unter den Konzertgästen.

Ihre Songs und Videos werden millionenfach geklickt, vor einem Jahr bekam sie den Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie „Nachwuchs“ und nach ihrem Debütalbum „Nur zu Besuch“ lobten die Kritiker die Tiefe ihrer Texte. Nun ist Lina Maly auf Tour. Live und hautnah im proppevollen Knust.

Ihre Stimme ist zart und ziemlich unverwechselbar, ihre gute Band an den Instrumenten – nach etwas Nachregeln am Mischpult – auch so dezent, dass man die Texte zumeist gut verstehen kann. Und darauf kommt es an. Lina Maly ist 20 Jahre alt und hat etwas zu sagen. Es geht in ihren Liedern oft um die Liebe zwischen zwei Menschen. Die am liebsten unerschütterlich sein soll. „Wenn du im Regen stehst, stell ich mich daneben“, singt sie.

Überraschendes Duett mit Rapper Disastar

Aber die Themenfelder ihrer Songs, und auch das unterscheidet Lina Maly von anderen, ist wesentlich breiter. Es geht darum, keine Angst haben zu müssen. Denn: „Angst existiert nicht, höchstens in Gedanken.“ Und dann kann man sich ja „davon tanzen“. Es geht um das gesellschaftliche Diktat, immerzu und überall perfekt sein müssen: „Sind wir denn nie schön genug?“ Und es geht ums „unterwegs“ sein. Das ist auch der Titel ihrer neuen Single, die schon einmal Appetit machen soll auf ihr zweites Album, das im August erscheinen wird: „Könnten Augen alles sehen.“

Zwischendurch kommt der Hamburger Rapper Disarstar für ein überraschendes und spannendes Duett auf die Bühne – zwei Songs singen sie gemeinsam. Das bringt Abwechslung und Schwung in den Abend, der ansonsten sehr ruhig verläuft.

Johannes Oerding: „Von ihr werden wir noch viel hören“

Die Leute kommen zum Zuhören und nicht zum Mitsingen oder zum Tanzen ins Konzert, das nach 90 Minuten mit zwei Zugaben und viel Beifall endet. Da denkt man manchmal, dass der Funke nicht überspringt, aber wenn kluge Gedanken weitergegeben werden, dann zischt und knallt und rummst es eben nicht permanent. „Ich will wissen, wo die Zeit mich hinträgt“, hat Lina Maly gesungen. Die Antwort von Johannes Oerding, der ebenfalls zu den interessierten Zuschauern im Knust gehörte: „Von ihr werden wir noch viel hören.“