Wo Elvis lebt, Nonnen tanzen und Konzerte und Lesungen stattfinden – Hamburgs beste Termine der kommenden Tage, für die es noch Tickets gibt.
Gleich zwei bekannte Musicals starten im St. Pauli Theater und im First Stage Theater, dazu spielt noch Alternative-Metal im Stadtpark, indes auch Schlager. Und so geben wir auch dieser Woche richtig Zucker – Ben Zucker.
Schwere Riffs aus Chicago mit Disturbed in der Sporthalle
Eine Woche nach Incubus im Stadtpark kommen die nächsten Alternative-Metal-Stars nach Hamburg: Disturbed stellt das neue Album „Divisive“ in der Sporthalle vor. 23 Jahre nach dem Multi-Platin-Debüt „The Sickness“, das noch sehr in NuMetal-Gefilden segelte, klingen David Draiman und seine Jungs aus Chicago mittlerweile deutlich melodiöser, ja fast schon wie klassischer Heavy Metal. Na, Hauptsache laut. Im Vorprogramm sind Asking Alexandria mit dabei.
Disturbed, Asking Alexandria Mo 12.6., 20.00, Sporthalle (U Lattenkamp), Krochmannstraße 55, Karten zu 61,40 im Vorverkauf; www.disturbed1.com
Die Nonnen singen und tanzen im First Stage Theater an
Länger ist’s her – doch bereits zweimal in diesem Jahrtausend kamen in Hamburg die Nonnen musikalisch daher. Nach dem Altonaer Theater und zuletzt 2010/11 dem Stage Operettenhaus hat nun das kleine First Stage Theater in Altona-Altstadt „Sister Act“ neu entdeckt. Basierend auf dem 30 Jahre alten gleichnamigen Film mit US-Star Whoopi Goldberg, geht es für die wenig erfolgreiche Sängerin Deloris ab ins Kloster – zu ihrem eigenen Schutz: Sie ist Zeugin eines Mordes geworden. Und beseelt die Nonnen statt mit Kirchenmusik dort mit Soul. Dominique Aref gibt bei der Premiere am Montag, 12. Juni, die Deloris, ihre Kollegin Femke Soetenga die Mutter Oberin. Regie im First Stage führt erstmals Jens Daryousch Ravari. Choreografie: Doris Marlistat.
„Sister Act – Das Musical“ Previews Sa 10./So 11.6., Premiere Mo 12.6., jew. 19.00, dann 14.6–18.7., und 16.8.–15.10., jew. 19.30, First Stage Theater (Bus 16, 112, 115), Thedestraße 15, Karten ab 39,-: sisteract-hamburg.de
Musiksprechstunde mit Dr. Pop im Lustspielhaus
In der Hauptstadt ist er bereits ein Star. Dr. Pop! In seiner Musik-Sprechstunde auf radioeins (im RBB live aus seinem „Poperationssaal“) trifft Dr. Pop, der Medienwissenschaften und Popularmusik in Manchester, Liverpool, Paderborn und Detmold studiert hat, regelmäßig auf die Stars der Musikwelt, um die dringendsten Fragen zu klären. Etwa: Warum beißen sich Termiten doppelt so schnell durchs Holz, wenn sie Heavy Metal hören? Und wieso sitzen heute an einem Hit zehn Leute am Laptop und nicht mehr einer an der Gitarre? Antworten gibt Dr. Pop (hoffentlich) an diesem Sonnabend, 10. Juni, im Lustspielhaus. Wer’s noch prominenter und kabarettistischer mag: Am 14. Juni (20 Uhr) spielt Max Uthoff („Die Anstalt“/ZDF)) sein Erfolgsprogramm „Moskauer Hunde“ zum letzten Mal in der Laeiszhalle, am 16. Juni sagt sich Christian Ehring („extra 3“/ARD) im Lustspielhaus noch mal „Stand jetzt“.
Dr. Pop: „Hitverdächtig – Die Musik- Comedy-Stand-up-Show“ HH-Premiere Sa 10.6., 20.00, Lustspielhaus (U Hudtwalckerstraße), Ludolfstraße 53, Karten zu 33,- bis 37,-: T. 55 56 55 56; www.almhoppe.de
Elvis lebt – dank Graham Patrick im St. Pauli Theater
Elvis lebt!? Auf der Bühne ohnehin. Und so hält der bereits 1977 gestorbene „King of Rock’n’Roll“ in diesem Sommer sechs Wochen lang Einzug ins St. Pauli Theater. Natürlich nicht der leibhaftige, sondern in Person des gebürtigen Iren Graham Patrick. Der Musical-Darsteller ähnelt seinem Vorbild Elvis Presley sowohl äußerlich als auch stimmlich verblüffend. Und so lässt Patrick in der von Bernhard Kurz produzierten „Stars in Concert“-Reihe mit dem Stamps Quartet musikalisch verschiedene Stationen in Elvis’ Leben Revue passieren, inklusive des legendären Konzerts 1973 auf Hawaii.
„Elvis – Das Musical“ Voraufführungen Di 13./Mi 14.6., Premiere Do 15.6., jew. 19.30, bis 30.7., St. Pauli Theater (S Reeperbahn), Spielbudenplatz 29/30, Karten zu 36,90 bis 74,90 (Previews: 37,40) in der Hamburger-Abendblatt-Geschäftsstelle, Großer Burstah 18-32, T. 040/30 30 98 98; www.st-pauli-theater.de
Ein Schlager-Durchstarter landet auf dem Grün im Stadtpark
Wie nicht wenige Schlagersänger vor ihm begann der Mecklenburger Ben Zucker mit Rock, bis er sich 2017 dachte: „Na und?!“ Dieser Song war das Startsignal für einen Raketenaufstieg – mit etwas Unterstützung durch Helene Fischer bei ihren Fernsehshows und auf ihrer Stadiontournee 2018. Bereits ein Jahr später war Zucker in der Barclays Arena zu erleben, und jetzt, nach zwei Nummer-eins-Alben, ist er eigentlich schon zu groß für den Hamburger Stadtpark. „Wer sagt das?!“, singt er. Und „Jetzt erst recht!“
Ben Zucker Fr 16.6., 19.30, Stadtparkbühne (S Alte Wöhr), Saarlandstraße 71, Karten zu 64,90 im Vvk.; www.benzucker.de
Eine neue Ausstellung – bei Evelyn Drewes wie ein „Kurzurlaub“
Ein sommerliches Bild könne einen ganzen Urlaubstag ersetzen, hat kürzlich ein Museumsdirektor gesagt. Kann eine Ausstellung folglich wie ein Kurzurlaub sein? „Kurzurlaub“, so nennt Galeristin Evelyn Drewes ihre aktuelle Ausstellung, in der sie die Meisterklasse von Jorinde Voigt von der Hochschule für bildende Künste Hamburg präsentiert. Die darin vereinten Künstlerinnen und Künstler haben ihre Assoziationen zum Thema auf unterschiedliche Weise auf die Leinwände gebracht: Landschaften, Rückzugsorte, urbane Räume und architektonische Strukturen. Alle wollen sie das Abbild unserer Wirklichkeit neu übersetzen.
„Kurzurlaub“ 10.6.–20.7., Di–Do jew. 12.00–18.00, Fr/Sa nach Vereinbarung, Evelyn Drewes Galerie (S Elbbrücken, Bus 3), Brandshofer Deich 52, Eintritt frei, www.evelyndrewes.de
Konzerte, Lesungen und mehr im Schanzenzelt im Schanzenpark
Die Konzertsaison in den Parks geht richtig los. Nach dem Stadtpark und vor der im August beginnenden Reihe „Draussen im Grünen“ in Planten und Blomen hat das Schanzenzelt im Schanzenpark seine Planen geöffnet: Dort sind Konzerte, Lesungen und das Kinderzeltfestival zu erleben. Die Sausen für die Kleinen starten schon an diesem Sonnabend, 10. Juni, um 13 und um 18.30 Uhr mit dem Kinderensemble Gymnastica Hamburg und ihrer Tanz-Artistik-Show „Terraria – Welt der Insekten und Reptilien“. Das nächste Konzert-Highlight ist der Auftritt von Ásgeir am 14. Juni (20 Uhr): Der isländische Sänger und Songschreiber hat in seiner Heimat einen ähnlichen Legendenstatus wie Björk und Sigur Rós.
Schanzenzelt im Schanzenpark Programm und Karten: www.schanzenzelt.de
Die vielen Seiten der Natur im Literaturhaus Hamburg
In den wunderbaren „Naturkunden“ des Verlags Matthes & Seitz erscheinen seit zehn Jahren schon Bücher, die von der Natur erzählen. Nicht trocken-wissenschaftlich, sondern sehr anschaulich und immer in Bezug auf den Menschen, der sie betrachtet. Zum Jubiläum gibt es die Feier im Literaturhaus am Schwanenwik: Katrin Schumacher liest aus ihrem Band „Füchse“, Andreas Ammer aus „Austern“ und Michael Ohl aus „Wespen“. Der bewährte Bücher-Tisch wird am „Naturkunden“-Abend noch wichtiger sein als sonst. Die Bücher der Reihe geben den Texten einen ansprechenden Rahmen, die nie Naturwissenschaft sind, sondern nach dem Programm „Die Natur und ich“ verfahren.
„10 Jahre Naturkunden“ Mi 14.6., 19.30, Literaturhaus (Bus 6, 17), Schwanenwik 38, Karten 12,-/8,-/erm. 6.-; www.literaturhaus-hamburg.de
Quatuor Diotima führt durch Abenteuer der zeitgenössischen Musik
Es ist ein Pflichttermin für alle mit musikalischer Entdeckerlust: Das Streichquartett Quatuor Diotima, 1996 von Absolventen der Musikhochschulen von Paris und Lyon gegründet, hat sich mit seinen Aufführungen zeitgenössischer Musik international einen herausragenden Ruf erworben. Im Kleinen Saal der Elbphilharmonie gibt es am 15. Juni mit dem 5. Streichquartett von Thomas Larcher – ein Kompositionsauftrag der Elbphilharmonie – eine Welturaufführung zu hören. Thomas Adès’ Klarinettenquintett „Alchymia“ (vom NDR beauftragt) ist eine deutsche Erstaufführung. Außerdem im Programm: Bruno Mantovanis Streichquartett Nr. 7 und „Brains“ der japanischen Komponistin Misato Mochizuki. Das verspricht tolle Hörerlebnisse.
Quatuor Diotima Do 15.6., 19.30, Elbphilharmonie, Kl. Saal (U Baumwall, Bus 112), Platz der Deutschen Einheit 4, Karten zu 22,- unter www.elbphilharmonie.de