Hamburg. Einen Monat lang bespielen Künstler die ganze Stadt. Eine Auswahl aus dem riesigen Angebot an Lesungen, Konzerten und Shows.

Die Kulturszene der Stadt meldet sich zurück – und das mit einem Spektakel, das Hamburg so noch nie erlebt hat. 1000 Veranstaltungen sind es inzwischen, die den Kultursommer ausmachen, in allen sieben Bezirken, in 39 Stadtteilen. Die Idee stammt aus Wien, das Geld kommt aus Hamburg (10 Millionen Euro) und vom Bund (500.000 Euro). Und Geld ist wichtig, denn es geht nicht nur darum, die Stadt „mit Kultur zu fluten“ (Kultursenator Carsten Brosda), die beteiligten Künstlerinnen und Künstler sollen auch angemessen entlohnt werden.

300 Euro beträgt die Mindestgage, und selbstverständlich werden auch Techniker und Bühnenbauer für ihren Einsatz beim Kultursommer bezahlt. Karten gibt es für kleines Geld, manchmal schon für ein paar Cent, gelegentlich für 20, 25, maximal 35 Euro.

Kultursommer in Hamburg mit riesigem Programm

Dass das Programm vom 15. Juli bis zum 16. August so umfangreich ist, ist natürlich schön, aber auch eine Herausforderung. Wer die Website hamburg.de/kultursommer aufruft, bekommt schnell Schwierigkeiten, sich zu orientieren. Vor allen an Wochenenden, stehen hier doch bisweilen pro Tag mehr als 60 Veranstaltungen zur Auswahl. Und nicht alle Termine lassen auf den ersten Blick erkennen, was sich dahinter verbirgt – bei manchem Orga-Team läuft die Vorbereitungsphase noch ...

Deshalb haben wir nach intensiver Durchforstung des Angebots eine ganze Reihe von Tipps – verteilt über alle Bezirke – für Sie zusammengestellt. Ist Ihnen nach Rollschuhfahren mit Musik? Soll es ein Kunstspaziergang sein? Ein Konzert, eine Lesung, eine Theateraufführung im Freien? Oder ein Kinoabend mit dem Fahrrad? Alles kein Problem. Und weil es noch viel mehr zu entdecken gibt, finden Sie nun täglich gedruckt und digital ein kleines Kultursommer-Extra.

Wichtig: In der Regel müssen Karten vorab erworben werden. Und sollten Veranstaltungen wegen schlechten Wetters in Innenräume verlegt werden, ist ein Negativtest, ein Impf- oder Genesenennachweis erforderlich.

Lokstedt: Musik von oben

Alphörner und Blechblasinstrumente erklingen, wenn es an diesem Freitag, 17. Juli, um 19 Uhr auf den Dächern der bis zu 15 Stockwerke hohen Lenzsiedlung zu einem ersten Höhepunkt des Kultursommers Hamburg kommt. Auf den in den 1970ern und 80ern erbauten Hochhäusern am südlichen Rand Lok­stedts spielen Ensemble-Mitglieder der Dresdner Sinfoniker unter dem Motto „Himmel über Hamburg“ ein Freilichtkonzert.

Dresdner Sinfoniker: Himmel über Hamburg.
Dresdner Sinfoniker: Himmel über Hamburg. © Maximilian Probst

16 Alphörner, neun Trompeten, vier Tubas und vier chinesische Trommeln sind auf das Wohnquartier an der Grenze zu Stellingen und Eimsbüttel verteilt. Es wird aber nicht nur in 40 Metern Höhe musiziert, sondern auch auf dem GWE-Sportplatz Tiefenstaaken. Hier sitzt auch das Publikum mitten im Geschehen. Mögliche Restkarten sind online unter www.elbphilharmonie.de oder 60 Minuten vor Veranstaltungsbeginn an der Abendkasse vor Ort zu erwerben.

Kultursommer in Altona: Literatur im Rathaus-Hof

Autorin Isabel Bogdan.
Autorin Isabel Bogdan. © Heike Blenk

Bevor man aus eigenen Büchern lesen kann, muss man sie aufschreiben, so geht das Schriftstellerleben. Die Hamburger Autorin Isabel Bogdan schreibt am liebsten auf einer Insel: Helgoland. Und macht nun das hochseeumtoste Eiland selbst zum Thema ihres neuen Buches. Am 27. Juli erscheint „Mein Helgoland“ (Mare), am 13. August, 18 Uhr, liest Isabel Bogdan daraus im Innenhof des Altonaer Rathauses.

Im Rahmen des Kultursommers holt die Ottenser Buchhandlung Christiansen gleich einen ganzen Schwung Autorinnen und Autoren dorthin. Den Anfang macht am Freitag (16.7., 18 Uhr) der Schriftsteller und Weltenbummler Matthias Politycki mit seinem letzten Roman: „Das kann uns keiner nehmen“. Er führt sein Publikum aus dem Altonaer Rathaus sogar bis auf den Gipfel des Kilimandscharo. Auch im Programm (neben vielen anderen): Simon Urban, Benjamin Maack, Johann Scheerer und Kübra Gümüsay. Karten für die Lesungen gibt es in der Buchhandlung Christiansen, unter zeise.de oder an der Abendkasse.

Ottensen: Kopfhörerlesungen mit bravem Schwejk

Literaturverabreichung mit kabellosen Kopfhörern – mal was Neues. Und der richtige Ort für diese Erfahrung ist fraglos ein Kultursommer: Wir denken uns die Open-Air-Lesereihe in Ottensen als lauschige Angelegenheit. Einerseits. Andererseits ist das Thema der aktuellen Lesungen innerhalb der Reihe „Schwarze Nächte“ keine ganz leichte Kost. „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ ist zwar eine Satire, aber im Krieg spielt Jaroslav Hašeks Roman halt doch.

Am 18. Juli (17.30 Uhr, Eintritt 10 Euro) am Bey’s/Kemal-Altun-Platz, am 27. Juli im Park der Neuen Mitte Altona und am 27. Juli im Café Schmidtchen hinter dem Museum Altona (Beginn jeweils 18 Uhr, Eintritt 10 Euro) soll es mit wechselnden Vorlesern um Schwejk gehen. Infos: www.schwarzenaechte.de.

Hammerbrook: Dem Bille Kraftwerk „Hallo“ sagen

Das Kraftwerk Bille.
Das Kraftwerk Bille. © Andreas Laible

Das Kraftwerk Bille in Hammerbrook bietet Kulturmachern und -macherinnen wie dem Hallo: e.V. sowie der engagierten Nachbarschaft nicht nur Räumlichkeiten, sondern auch eine Plattform für den Diskurs – zum Beispiel um die Auseinandersetzung mit rohen Räumen. Im Rahmen der Kultursommer-Reihe „Hallo: Wir verkaufen nicht“ (29. Juli bis 12. August) gibt es eine Innenhof-Bühne, zwei Bars und reichlich Programm: am 11. August (18 Uhr) etwa eine Podiumsdiskussion zu gemeinwohlorientierter Stadtentwicklung und zur konkreten Idee, Teile des Kraftwerk-Gebäudes genossenschaftlich zu übernehmen.

Den Auftakt am 29. Juli (18 Uhr) macht eine performative Versteigerung. DJ-Sets und Programm steuern außerdem u. a. Possy, das Thalia-Nachtasyl und Südpol bei. Infos: www.hallohallohallo.org und facebook.com/halloverein.

Kultursommer in Wilhelmsburg: Fast ein Festival

Noch ein Sommer ohne Musik, Kunst und vor allem: ohne dieses wunderbar bunte Festivalgelände am Reiherstieg in Wilhelmsburg? Nicht denkbar, nicht für die Macherinnen und Macher des MS Dockville, MS Artville, des Vogelballs und des Spektrums – die gemeinsam auf dem MS-Artville-Gelände „Fast ein Festival“ auf die Beine stellen.

Konzerte, Kunst, Streifzüge, Familientage und Ausschweifungen (fast) aller Art. Schon diesen Sonnabend (17.7.) geht’s los, vom 11. bis 14. August stehen dann etwa Haiyti und Alli Neumann auf der Bühne. Für den Zugang ist ein Impf-, Genesungs- oder aktueller Negativ-Test-Nachweis nötig. Tickets und Programm: kopfundsteine.shop.

Alt- und Neustadt: Kunstrundgänge mit Art Off

Art Off Hamburg., die Initiative freier Kunstorte in der Hansestadt, macht beim Kultursommer mobil. Unter dem Motto „Wir sind hier“ bietet Art Off Hamburg Rundgänge und Ausflüge durch die Stadt: Unterschiedliche Stadtteile und Ausstellungsorte werden miteinander verbunden, zahlreiche Stationen im Freien zeigen Kunst und Kultur aller Sparten, mehr als 400 freie Hamburger Kulturschaffende sind beteiligt.

Das Gängeviertel in Hamburg.
Das Gängeviertel in Hamburg. © Andreas Laible / FUNKE Foto Services

Das gesamte Programm erstreckt sich über das offizielle Kultursommer-Ende hinaus bis Mitte September. Rundwege, die man(n) und frau flanierend oder mit dem Rad entdecken kann, stehen allen ohne Eintritt offen, können im Vorbeigehen ausprobiert, mit einer interaktiven Karte geplant oder als geführte Tour erlebt werden.

Den Auftakt macht der Hamburger Osten vom 30.7. bis 1.8, die Tour führt durch St. Georg, Hammerbrook, Rothenburgsort und Wandsbek. Vom 13. bis 15. August sind Hamburg-Mitte und St. Pauli dran, diese zweite Route geht vom Westwerk zum Gängeviertel zu Planten un Blomen bis ins Karolinenviertel. (Infos: www.art-off-hamburg.de).

Fischbek: Klassik, Klezmer, Jazz und mehr

Es ist die erste Ausgabe des Fischbeker Musiksommers, aber es soll nicht die letzte bleiben. Im Gegenteil. Corona habe gezeigt, wie essenziell wichtig es sei, Musik live zu erleben, so die Organisatoren, und deshalb soll nun ein nachhaltiges Angebot aufgelegt werden.

Beim Debüt wird es vom 19. Juli bis zum 15. August auf dem Kirchhof der Cornelius-Gemeinde (Dritte Meile 1) zehn etwa 60-minütige Konzerte unter anderem aus den Bereichen Volksmusik, Klezmer, Kindermusik, Jazz und Klassik geben. Auch das Canea Quartett ist dabei. Bei Regen können die Veranstaltungen in die Kirche verlegt werden. Karten unter fischbeker-musiksommer.de. Und natürlich bietet sich begleitend ein entspannter Tagesausflug in die Fischbeker Heide an.

Kultursommer in Harburg: Jede Menge SuedKultur

SuedKultur, die Initiative Kulturschaffender im Süderelberaum, hat mehr als 100 Programmpunkte zusammengestellt, die in Harburg Teil des Kultursommers sind: Konzerte, Kino, Kabarett, Lesung, Kindertheater, Klamauk und das 1. Harburger Kunstfest (8.8.) stehen an. Die Bühne wandert vom Harburger Rathausplatz (20. bis 25.7.) auf den Kanalplatz im Harburger Binnenhafen (Foto, 27.7. bis 1.8.) und steht vom 3. bis 8. August auf dem Schwarzenbergplatz.

Das Becken des Harburger Binnenhafens.
Das Becken des Harburger Binnenhafens. © Michael Rauhe / FUNKE Foto Services

Der Club Marias Ballroom bietet vom 20.7. an mit internationaler Urlaubsmusik von René Mense und Thorsten Kuhn, Reggae-Pop von Nervling oder Liedgut von Panne Bierhorst sehr viel (https://kultursommer.netsamurai.de).

Lokstedt: Hamburgs Kunstszene fährt groß auf

„Die Stadt wieder zum Leben erwecken, ihr künstlerisches Potenzial und ihre künstlerische Qualität zeigen“, das ist das erklärte Ziel des von Bettina Steinbrügge (Kunstverein in Hamburg) kuratierten Easterfield-Festivals, das vom 30. Juli bis zum 15. August erstmals stattfindet. Auf dem ehemaligen Gelände der Galerie Levy, in den Gärten der Osterfeldstraße 6, gibt es unter anderem einen kostenlos begehbaren Skulpturenpark.

Gärten Osterfeldstraße auf dem Gelände der Galerie Levy.
Gärten Osterfeldstraße auf dem Gelände der Galerie Levy. © Kunstverein/Ralf Kornmann

Auch Filmvorführungen, Installationen, Performances, Konzerte und Diskussionsrunden gehören zum vielfältigen Programm. Zahlreiche Foodtrucks auf dem Areal sollen für das leibliche Wohl sorgen. Für die Abendveranstaltungen wird ein Eintritt erhoben, der der Hamburger Kunstszene zugutekommt. Weitere Infos unter kunstverein.de.

Sasel: Ein musikalischer Sommernachtstraum

Das Sasel-Haus ist eines der größten Hamburger Kulturzentren, weit draußen, aber keineswegs abseits. Im Rahmen des Kultursommers gönnt sich das Sasel-Haus vom 6. bis zum 8. August das Open-Air-Musikfestival „Ein Sommernachtstraum“. Zu Gast sind u. a. das Duo Pertar und die venezolanische Sängerin Norma Madrid; Karten (5 Euro, Kinder 2,50) und vollständiges Programm: sasel-haus.de.

Kultursommer in Winterhude: Kampnagel

Eigentlich hat Hamburg ja schon ein ideales Sommerfestival: das Internationale Sommerfestival auf Kampnagel, seit 2013 kenntnisreich und liebevoll kuratiert von András Siebold, der nicht nur die ehemaligen Fabrikhallen mit Tanz, Theater, Kunst und Performance aus aller Welt füllt, sondern das Kampnagel-Gelände stets zum coolen, lauschigen Avant-Garten umgestalten lässt.

Eröffnung des Kampnagel Sommerfestivals.
Eröffnung des Kampnagel Sommerfestivals. © Andreas Laible / FUNKE Foto Services

Im Rahmen des Kultursommers erstreckt sich das Programm in diesem Jahr über die gesamte Stadt. Unter anderem dabei: die Kopfhörer-Spezialisten der Performance-Gruppe Ligna in einem leer stehenden Kaufhof-Gebäude (5.–22.8.) und die Geheimagentur mit einer „Hamburger Seefrauen*Parade“ (8.8.–22.8.). Programm und Tickets: www.kampnagel.de.

Kultursommer im Stadtpark in Winterhude

Innerhalb der regulären Stadtpark-Open-Air-Saison sind auch vier Konzerte unter dem „Kultursommer“-Signet geplant. Zwei sind schon fest terminiert: Das Pop-Duo King LX tritt am 8. August, 20 Uhr, auf der schönsten Bühne der Stadt auf. Benji und Fayzen machen Populärmusik in modernem Gewand.

Viel Soul sowie R’n’B, das sind die Hauptbestandteile. Als Einflüsse nennen die Musiker Prince und Sam Cooke. Sie wollen den Sound einer Generation liefern – „weltweit“, heißt es in einer Selbstbeschreibung. Außerdem treten am 15. August, 15 Uhr, WHT und der Hamburger Kneipenchor in Winterhude auf.

Rothenburgsort: Fahrradkino am Deich

Mit dem Rad direkt vor die große Leinwand, das geht beim Fahrradkino Kaltehofe am Kaltehofer Hauptdeich. Passend zum Fortbewegungsmittel werden hier vom 22. Juli bis 1. August hauptsächlich Filme gezeigt, in denen das Fahrrad eine Hauptrolle spielt – etwa Vittorio de Sicas Klassiker „Fahrraddiebe“ (22. und 25.7.), „Das große Rennen von Belleville“ (24./25.7., Foto) oder „Bejing Bicycle“ (31.7. und 1.8.).

Auch toll: der Hamburg-Triathlon-Film „Wechselzeiten“ (30.7.). Alle Vorstellungen sind kostenlos, aber eine Reservierung per E-Mail (reservierungen@flexiblesflimmern.de) mit den Kontaktdaten (Name, Adresse, Telefonnummer) ist verpflichtend.

Kultursommer in der HafenCity: Hope ‘n’ Air

Der Blick auf den Hafen, die Elbphilharmonie im Rücken, dazu Picknick-Wiesen, Strandkörbe und Liegestühle – schon das Ambiente beim Festival Hope ‘n’ Air auf dem Vorplatz des Konzerthauses (Platz der deutschen Einheit) ist ein Traum. Und dann erst das angekündigte Programm: Vom 15. Juli bis zum 17. August sind hier jede Menge Hamburger Künstlerinnen und Künstler zu erleben, die es natürlich kaum noch erwarten können, endlich wieder vor Publikum aufzutreten.

Hope ‘n’ Air findet auf dem Vorplatz des Konzerthauses statt.
Hope ‘n’ Air findet auf dem Vorplatz des Konzerthauses statt. © dpa | Axel Heimken

Zwar sind viele Konzerte bereits ausverkauft und es bleibt zunächst einmal nur die Hoffnung auf Restkarten an der Abendkasse, doch Tickets gibt es derzeit noch für das Nawa Duo, in dem der Iraner Majid Derakhshani, ein Meister an der Tar (eine Laute), auf die Percussionistin Roshanak Rafani trifft (28.7.), für die Alternative-Rock-Band Fheels (31.7.), das Elbphilharmonie Gamelan Ensemble (3.8.), den Ambient-Komponisten Ed Carlsen (4.8.) und das Soul-Jazz-Duo Glaser & Geise (11.8.). Karten zu 5 bis 20 Euro sind buchbar unter elbphilharmonie.de.

Altstadt: Die Philharmoniker unter freiem Himmel

Das Philharmonische Staatsorchester auf dem Rathausmarkt, auch das hat 2020 gefehlt. Doch dafür gibt es in diesem Sommer gleich den doppelten Doppelschlag: jeweils zwei Konzerte am 14. und 15. August unter der Leitung von Kent Nagano. Auf dem Programm stehen am ersten Abend (Konzerte jeweils um 18 und 20.30 Uhr) Franz Liszts Klavierkonzert Nr. 2 (Solist: Benjamin Grosvenor) und die 3. Sinfonie von Johannes Brahms.

Der zweite Abend ist komplett Jacques Offenbach gewidmet – mit Auszügen aus „La Belle Hélène“, „La vie parisienne“, „La Grande-Duchesse de Gérolstein“, „Orphée aux enfers“, „Ba-ta-clan“ und „Les Contes d’Hoffmann“. Karten zu 15 und 25 Euro sind erhältlich unter staatsorchester-hamburg.de.

Winterhude: Short Cuts

Musik-Comedienne Katie Freudenschuss.
Musik-Comedienne Katie Freudenschuss. © Anne de Wolff

Bereits im Vorjahr hatte das Goldbekhaus mit den „Short Cuts“ Hamburger Kleinkünstlern einen Neustart ermöglicht. Als Teil des Kultursommers ist die Reihe auf dem Innenhof des Winterhuder Stadtteilkulturzentrums nun auf elf Termine gewachsen, pro Abend (jew. 18 Uhr) gut 60 Minuten. Am 18. Juli, macht Musik-Comedienne Katie Freudenschuss den Auftakt.

Es folgen etwa Erzählkünstlerin Alexandra Kampmeier (23.7.), Musik-Comedian Jan Bätz (24.7.), Musikkabarettist Armin Sengbusch (31.7.) sowie die Satiriker Sebastian Schnoy (13.8.), Kerim Pamuk (14.8.) und Lutz von Rosenberg Lipinsky (15.8.). Eintritt: 3,50 bis 4,60 Euro, goldbekhaus.de.

Kultursommer in Poppenbüttel: Burgfest

Es ist ein verwunschener und für Unkundige wirklich verblüffender Ort: Die Poppenbüttler Burg Henneberg über dem Alsterlauf – zum Kultursommer bekommt sie eine eigene Freiluft-Bühne für das „Alsterschlösschen Open Air“. Zwischen dem 16. Juli und dem 15. August gibt es dort ein regelmäßiges, buntes Programm, darunter Deutsch-Pop mit Lukas Droese oder Soul-Jazz mit Tokunbo.

Die Poppenbüttler Burg Henneberg über dem Alsterlauf.
Die Poppenbüttler Burg Henneberg über dem Alsterlauf. © Andreas Laible / FUNKE Foto Services

Die A-cappella-Combo LaLeLu gibt am 1. August ein Heimspiel, Stefanie Hempel interpretiert die Beatles (5.8.), Reinhold Beckmann singt (12.8.) und hinter „Mord am Mikro!“ verbirgt sich ein Hörspiel-Krimi mit Fabian Harloff. Info: alsterschlösschen.de/kulturprogramm.

Bergedorf: „Black Atlantic“-Festival

Die ganze Welt zu Gast in Bergedorf. Für das Black-Atlantic-Festival im Schlosspark sind für die Zeit vom 30. Juli bis zum 15. August 27 Bands und Solokünstler angekündigt, mit mehr als 120 Musikerinnen und Musikern darf gerechnet werden. Zum Auftakt gibt es Musik aus verschiedenen Regionen Afrikas (30./31.7.) und aus Lateinamerika (1. August).

Später stehen dann auch noch LaLeLu (6. August,) und Stefan Gwildis (7. August) auf der Open-Air-Bühne in Hamburgs Osten. Karten gibt es ab 10 Euro. Weitere Infos sind für die kommenden Tage unter www.alafia.de/black-atlantic angekündigt.

Hamburger Kultursommer auf St. Pauli: Parkspaß

Rollschuhe sind die Leidenschaft von DJ Mad (Beginner), der schon vor Jahren einen alten Truck zum Rollschuhverleih umgebaut hat und damit im Kultursommer Planten un Blomen anfährt. Auf der dortigen Bahn kann dann bei der Rollerdisco (14./21./28.7. und 4. August) eine Runde nach der anderen gedreht werden, während im Kopfhörer auf drei frei wählbaren Kanälen Musik läuft.

Hamburger können bei der Rollerdisco auch Rollschuhe ausleihen (Symbolbild).
Hamburger können bei der Rollerdisco auch Rollschuhe ausleihen (Symbolbild). © picture alliance / dpa | Sebastian Kahnert

Rollschuhe und Kopfhörer sind gegen Pfand ausleihbar, Karten (unter knusthamburg.de) kosten ab 6,25 Euro. Und nicht nur Disco, auch Konzerte gibt es auf der Rollschuhbahn. Am 23. Juli trifft dabei Kultursenator Carsten Brosda auf die Band Das Weeth Experience. Immer erforderlich: negativer Schnelltest, Impf- oder Genesenennachweis.

Kultursommer in Bergedorf: Fidi und Co.

Was wäre die Kultur in Bergedorf ohne das Stadtteilkulturzentrum Lola? Das Haus an der Lohbrügger Landstraße ist vom 31. Juli bis 29. August auch Teil des Kultursommers Hamburg. Auf der neuen Open-Air-Bühne im Lola-Biergarten gibt es Konzerte, Kleinkunst und Veranstaltungen für Kinder.

Der über den Stadtteil hinaus per Leiter mobile Comedy-Artist Jens Ohle ist der Zampano zum Auftakt (31.7.); Sängerin und Songwriterin Fidi Steinbeck (Foto) ist am 6.8. zu Gast und dank Charme und Cello als Finalistin bei „The Voice of Germany“ sogar einem großen TV-Publikum bekannt. Indes: Ihre Musikkarriere hat einst im nahen Hamburger Osten begonnen – wie so manch andere übrigens (Karten zu 2 bis 15 Euro unter www.lola-hh.de/programm).

Per Truck und Boot: Kultursommer unterwegs

Der Kultursommer macht im Übrigen auch mobil – kein Wunder, bei im optimalen Fall angenehm sommerlichen Temperaturen ist man halt auch gerne unterwegs. Am schönsten werden es die treffen, die dem Angebot des Literaturhauses folgen. Am 3. und 4. August schippert der Dampfer „St. Georg“ über die Alster, es lesen unter anderem Simone Buchholz und Leona Stahlmann (literaturhaus-hamburg.de).

Wer es weniger gediegen mag, der sei auf die Waldinsel-Lasterkonzerte verwiesen. Ein Lkw, der durch Hamburg kurvt und ab und an hält, um Konzerte darzubieten: klingt super. Ist super. Die Künstler spielen auf dem Dach des Fahrzeugs aus knapp dreieinhalb Metern Höhe aufs Publikum hinunter (www.waldinsel.com).

Hamburgs Kultursommer macht mobil.
Hamburgs Kultursommer macht mobil. © Marcelo Hernandez

Den öffentlichen Raum künstlerisch neu zu beleben, das ist auch der Auftrag, den sich das Schroedingers gegeben hat. Das Veranstaltungszentrum wird mit einem umgebauten Truck und besonderen Aktionen speziell Kinder und Jugendliche sowie ältere Menschen ansteuern – exaktes Programm folgt.