Beim Konzert-Heimspiel von Nena im Stadtpark bauen 3300 Fans ein Schloss aus Sand und lassen 99 Luftballons steigen. 100 Minuten dauert die kompakt rockende Show.
Hamburg. Die Motoren des Oldtimerrennens auf der Saarlandstraße sind gerade verstummt, da kann Nena bei ihrem Konzert im Stadtpark aufdrehen. Mit "Haus der drei Sonnen" und dem ewigen Klassiker "Nur geträumt" knallt das Gaspedal gleich auf das Bodenblech. Vor einer Vollbremsung mit "Fragezeichen".
"Hamburg, das ist ein Heimspiel, ist euch das klar?", ruft die in Rahlstedt lebende Sängerin, die längst keinen roten Minirock mehr braucht, um auf der vollbesetzten Bühne aufzufallen.
Und den 3300 Fans ist klar, was bei einem Heimspiel zu tun ist. Singen, klatschen, Hits feiern. Die ganz Pünktlichen und Jungen dürfen auf der Grasnarbe direkt am Bühnenrand sitzen, stehen und den Luftzug spüren, wenn Nena oder Gastrapper Samy Deluxe vorbeihuschen.
100 Minuten geht es - mit Ausnahmen wie der Electronummer "Oldschool Baby" - kernig rockend und dynamisch wavend durch Gabriele Kerners lange Karriere, von "Willst du mit mir gehn" und "Club der Leisen" über "Leuchtturm" bis zu "99 Luftballons" mit "Hey Jude"-Finale. Aber "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" geht nach drei Zugaben jedes Konzert zu Ende. Auch an einem Sonnabend im Stadtpark.