“Lichter der Nacht“ heißt das erste Konzert in der neuen Reihe des NDR Chores.
Endlich ist es soweit: Der NDR Chor hat seine erste eigene Abonnementreihe. Vier programmatisch konzipierte Konzerte vermitteln einen Überblick über das Spektrum des Chores, das von Renaissance und Barock über die Romantik bis hin zur zeitgenössischen Musik reicht. So soll der NDR Chor noch stärker in der Musikszene der Stadt verankert werden. Neben der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Instrumentalensembles möchte Chordirektor Philipp Ahmann vor allem "das A-cappella-Engagement ausbauen".
Gelegenheit dazu bietet gleich das erste Konzert unter dem Motto "Lichter der Nacht". Im Zentrum steht Schumanns Eichendorff-Vertonung "Mondnacht" - ein Archetyp romantischer Vokalmusik. Allerdings hat Ahmann die rein chorische Bearbeitung von Clytus Gottwald ausgewählt. Der transzendente Charakter kommt so noch besser zur Geltung als in der originalen Klavierlied-Fassung. Flankiert wird die "Mondnacht" von weiteren Romantikern wie Schuberts von vier Hörnern begleitetem "Nachtgesang im Walde" oder Bruckners "Abendzauber", aber auch von Debussy, Ligeti, Berg und Webern, die sich dem Topos der Nachtmusik ebenfalls verbunden fühlten.
Seine Probenstrategie beschrieb Chordirektor Philipp Ahmann einmal so: "Je mehr man die Leute singen lässt und je sparsamer und präziser die Ansagen sind, desto effizienter wird die Arbeit. Es bringt nichts, lange Vorträge zu halten." Ahmann, Jahrgang 1974, hat den 33-köpfigen NDR Chor erst im vergangenen Jahr übernommen. Er studierte an der Kölner Musikhochschule und war bereits vor seinem Engagement mehrfach beim NDR zu Gast. Ein Angebot für eine Opernstelle schlug er aus, weil ihm "Oratorien und das A-cappella-Repertoire zu sehr am Herzen liegen".
Abonnementreihe NDR Chor: "Lichter der Nacht" 24.9., 20 Uhr, St. Johannis Harvestehude; "Magnum Mysterium" 10.12., 20 Uhr, St. Johannis Harvestehude; "Dixit Dominus" 28.1.2010, 20 Uhr, Laeiszhalle; "Urlicht" 4.3., 20 Uhr, Rolf-Liebermann-Studio.