Los Angeles. Auf „SMS für dich“ von 2016 folgt „Love Again“, ein englischsprachiges Remake der deutschen Erfolgskomödie. An der Seite von Priyanka Chopra Jonas und Sam Heughan gibt Popdiva Céline Dion ihr Spielfilmdebüt.

Recycling à la Hollywood: Gerne greift die Traumfabrik Vorlagen aus Europa für ein englischsprachiges Remake auf. Jetzt trifft es Karoline Herfurths erfolgreiches Regiedebüt „SMS für dich“ aus dem Jahr 2016. Die romantische Komödie heißt nun „Love Again“ und wartet mit einer Riege von Stars auf, sogar eine Pop-Ikone gibt ihr Spielfilmdebüt.

Die kanadische Sängerin Céline Dion (55) ist die größte Attraktion der Neuauflage, allerdings besticht die „My Heart Will Go On“-Sängerin mehr mit ihrer Stimme als durch schauspielerische Mimik.

Mit „SMS für dich“, nach dem gleichnamigen Roman der Schriftstellerin Sofie Cramer, hatte die Berliner Schauspielerin Karoline Herfurth („Fack ju Göhte“, „Einfach mal was Schönes“) als Erstlings-Regisseurin ins Schwarze getroffen. Die Romanze dreht sich um die trauernde Clara, die den Unfalltod ihres geliebten Ben durch einen betrunkenen Autofahrer einfach nicht überwindet. Noch zwei Jahre danach ist die Kinderbuch-Zeichnerin verzweifelt und greift zu einer ungewöhnlichen Trauerbewältigung - sie schickt SMS-Botschaften an die Handynummer ihres toten Freundes.

Botschaften gehen ans Herz

Die landen ohne ihr Wissen auf dem neuen Smartphone eines ehrgeizigen Sport-Journalisten, dem die sehnsuchtsvollen Messages schnell ans Herz gehen. Mark macht sich auf die Suche nach der mysteriösen Absenderin und tatsächlich kreuzen sich ihre Wege. Schnell funkt es zwischen den beiden, die Sache hat nur einen Haken: Er verschweigt Clara, dass er ihre Kurznachrichten liest. Herfurth führte nicht nur Regie, sie spielt auch Clara. Friedrich Mücke überzeugte als lässiger Reporter mit einer Schwäche für Romantik.

„Love Again“ übernimmt genau dieses Konzept, doch natürlich ist einiges anders. Schauplatz ist New York statt Berlin. Clara heißt nun Mira und schickt die SMS-Flut auf das Smartphone von Rob, einem Musik-Journalisten, der gerade von seiner Verlobten versetzt wurde. Rob hat Liebeskummer und auch noch den Auftrag, ein Porträt über Céline Dion zu schreiben, ohne ihre Musik wirklich zu schätzen.

Céline Dion spielt sich selbst

Die rätselhaften Botschaften auf seinem Smartphone platzen mitten ins Interview mit dem Megastar. Dion, die sich in ihrer ersten Filmrolle quasi selbst spielt, hilft Rob schließlich mit Liebestipps nach.

Das ist bei „Love Again“ leider dringend notwendig, denn die Chemie zwischen Mira und Rob reicht an die deutsche Vorlage bei weitem nicht heran. Die Schauspielerin Priyanka Chopra Jonas („Matrix Resurrections“, „Baywatch“) geht als trauernde Freundin kaum unter die Haut. Der britische „Outlander“-Star Sam Heughan ist mit platten Dialogen gestraft.

Witzig ist allerdings ein kurzer Auftritt von Sänger Nick Jonas, seit 2018 Ehemann von Priyanka Chopra Jonas. Er spielt einen Kandidaten von einer Dating-App, der sich beim ersten Treffen mit Mira in einer Bar völlig daneben benimmt und den Preis für seine aufdringliche Anmache zahlt.

Fünf neue Songs

Unter der Regie des Amerikaners Jim Strouse („Grace Is Gone“) driftet das Remake oft ins Kitschige ab statt wirklich zu berühren. Doch wenigstens kommen Fans von Céline Dion auf ihre Kosten. Für „Love Again“, mit gut 100 Minuten Laufzeit, hat die Sängerin eigens fünf neue Songs geschrieben, darunter schöne Liebesschnulzen wie „Waiting on You“ und „Love of My Life“. Dazu gibt es sechs Hit-Klassiker, wie „It's All Coming Back to Me Now“ oder „All by Myself“ - da trällert man ganz automatisch fröhlich mit.

Zudem plaudert Dion in Szenen mit Rob über ihr eigenes Liebesleben, über den ersten Kuss von ihrem damaligen Manager und späteren Ehemann René Angélil, über die Trauer nach seinem Tod. Tipps wie „Die Liebe hat einen Plan für jeden von uns“ oder „Die Liebe hält sich nicht immer an Regeln“ mögen trivial sein, aber aus dem Mund von Dion sind sie erlaubt.

Dion, die auch als ausführende Produzentin beteiligt ist, schwärmte im Interview mit dem „People“-Magazin von der „wunderbaren Wohlfühl-Geschichte“. Sie hoffe, dass die Leute die Story und ihre neuen Songs mögen werden.

Die Dreharbeiten mit der Sängerin waren schon längst beendet, als Dion im vorigen Dezember mitteilte, bei ihr sei eine seltene neurologische Erkrankung festgestellt worden, das sogenannte Stiff-Person-Syndrom. Sie leide an Muskelkrämpfen und habe dadurch manchmal Probleme beim Gehen und beim Singen, hieß es in ihrer emotionalen Botschaft bei Instagram. Im Mai sagte sie dann aus gesundheitlichen Gründen alle Termine ihrer geplanten „Courage World Tour“ in Europa ab.

Love Again, USA 2023, 105 Minuten, FSK ab 0 Jahren, von Jim Strouse, mit Priyanka Chopra Jonas, Sam Heughan und Céline Dion

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