Liebesdrama: Ein untreuer Ehemann, ein Hurrikan, eine misslungene Operation: Diane Lane und Richard Gere haben es in “Das Lächeln der Sterne“ nicht leicht - und finden doch zueinander
Ein Film wie eine Wohnzeitschrift: perfekte Kulissen direkt am Meer, mit blauem Himmel, flatternden Vorhängen, antiken Möbeln und verwinkelten Zimmern. Durch die streifen Diane Lane und Richard Gere in lässigen Jeans und teuren Kaschmir-Pullovern, haben ihre apart gealterten Gesichter in leichte Sorgenfalten gelegt und lassen den Wind mit ihren Haaren spielen.
Adrienne (Lane) hütet für ein paar Tage das Hotel ihrer besten Freundin vor der Küste North Carolinas und versucht, sich in der Abgeschiedenheit darüber klar zu werden, ob sie ihrem untreuen Ehemann noch eine zweite Chance geben soll. Paul (Gere) ist ihr einziger Gast, Chirurg aus der Stadt, der eine Patientin auf dem OP-Tisch verloren und mit sich selbst, seinem Versagen und ihrem Witwer zu kämpfen hat. Sie dekoriert die Blumen im Haus, er joggt den menschenleeren Strand entlang - und natürlich kommen die beiden sich näher. Erst langsam am Abendbrottisch, dann stürmischer als ein Hurrikan aufzieht und an den verbarrikadierten Fensterläden des Strandhauses zerrt.
Nur durch die Geschichte selbst weht keine erfrischende Böe. Routiniert hat der amerikanische Bestseller-Autor Nicholas Sparks die Fäden ihres Schicksals gesponnen und an den üblichen Stellen ein paar dramaturgische Knoten eingewebt. Kaum schlägt die Liebe hohe Wellen, muss Paul in den Dschungel reisen, arme Kinder verarzten und sich mit seinem entfremdeten Sohn versöhnen, während Adrienne nun in ihrem eigenen Heim die Blumen dekoriert und sehnsüchtig auf Post aus der Ferne wartet. Brav bebildert der New Yorker Theaterregisseur George C. Wolfe in seinem Kino-Debüt jedes Klischee und verlässt sich dabei ganz auf Äußerlichkeiten, auf eine perfekte Hochglanz-Szenerie, die er mit Wellengeplätscher, mit Lichterketten und der Präsenz seiner Hauptdarsteller dekoriert. Sturmumtost beweist Richard Gere, wie umwerfend gut ihm dunkelblaue Pullover stehen, wie er auch mit 58 die Hüfte noch wie ein "American Gigolo" schwingen kann, und blinzelt dazu mit zusammengekniffenen Augen abwechselnd seiner Geliebten und dem Sonnenuntergang entgegen. Diane Lane quittiert die Dressman-Show mit nachsichtigem Lächeln und mädchenhaftem Charme.
Schließlich sind sie ein eingespieltes Team, haben es zuvor im "Cotton Club" und in dem Liebesdrama "Untreu" knistern lassen. Hier aber knarzt es allenfalls zwischen ihnen. Ihre Gefühle sind von der Stange, professionell arrangiert, heimelig ausgeleuchtet und mit Tränen treibenden Rührseligkeiten an den bewährten Stellen ausgestattet. Es scheint fast, als würde man in der Szenerie gleich ein Preisschild entdecken, am polierten Wohnzimmertisch vielleicht, den gepolsterten Gartenmöbeln oder dem Blumengesteck, das man gleich anschließend im Ramschladen der Empfindungen erwerben kann.