Krimi: “1 Mord für 2“ ist ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Michael Caine und Jude Law

Die Geschichte von "1 Mord für 2" basiert auf einem Theaterstück von Anthony Shaffer, das 1972 bereits einmal unter dem Titel "Mord mit kleinen Fehlern" mit Laurence Olivier und dem jungen Michael Caine verfilmt wurde. Damals wie heute sucht der arbeitslose Schauspieler Milo Tindle (Jude Law) den älteren und erfolgreichen Krimiautor Andrew Wyke (Michael Caine) auf, um mit ihm über ein pikantes Detail zu verhandeln: Wyke soll in die Scheidung von seiner Frau einwilligen, mit der Tindle ein Verhältnis hat. Es beginnt nun ein Katz-und-Maus-Spiel, bei dem der nur scheinbar hilflose Caine den jüngeren Rivalen ausspielt - um kurz danach von eben diesem in Todesangst versetzt zu werden. Wyke und Tindle finden Spaß am seelischen Malträtieren des verhassten Gegenübers.

"1 Mord für 2" von Kenneth Branagh ist schlichtweg zu glatt: geschliffene Dialoge in einem Landhaus, das bis ins Detail durchgestylt ist. Durch die gelackten Bildkompositionen überträgt sich in diesem Thriller weder Spannung noch Empathie. Stattdessen fühlt man sich über knapp eineinhalb Stunden ohne wirklichen Aha-Effekt einfach nur gut unterhalten - schließlich ist es in diesem Fall tatsächlich ganz unverfänglich-vergnüglich, zwei Männern bei ihrem sadistischen Spiel auf Leben und Tod zuzuschauen.