“Sahara“ ist ein gutgemachtes modernes Actionmärchen. Mehr aber auch nicht. Keine Gefahr für Superhelden à la James Bond oder Indiana Jones

Die Auferstehung von Indiana Jones läßt weiterhin auf sich warten, und James Bond muß sich erst einer Verjüngungskur unterziehen, bevor er Ende 2006 wieder die Leinwand betritt. Klarer Fall: Die Kinowelt braucht endlich einen neuen Superhelden, der sich ins Zeug legt. Dagegen ist nichts einzuwenden - aber mußte man diesem Mann ausgerechnet den lächerlichen Namen Dirk Pitt verpassen? Hauptdarsteller und Co-Produzent Matthew McConaughey trifft keine Schuld, sondern Autor Clive Cussler, der seinen coolen Abenteurer gleich in einer ganzen Romanreihe verewigte.

Doch kann es dieser Dirk Pitt mit den großen Vorbildern aufnehmen, um auch im Kino in Serie gehen zu können? Sein erstes Filmspektakel "Sahara" bietet immerhin exotische Schauplätze, knallige Schauwerte und einen mutigen Schauspieler: McConaughey war sich für keinen Kratzer zu schade; er erklomm gewaltige Höhen und übernahm gewagte Stunts selbst.

Und das alles nur wegen eines U-Boots, das 1865 vor der afrikanischen Küste mitsamt einer riesigen Menge von Goldmünzen versenkt wurde. Doch bevor Dirk Pitt und sein Kumpel Al Giordino (Steve Zahn, wie immer für die komischen Augenblicke zuständig) dem Schiff auf die Spur kommen, müssen sie erst einmal der attraktiven Ärztin Eva Rojas (Penelope Cruz) helfen. Sie forscht nach dem Erreger einer mysteriösen Seuche und zieht so den Zorn eines skrupellosen Industriellen (Lambert Wilson) auf sich, der ebenfalls hinter dem U-Boot-Schatz her ist. Was bleibt dem schönen Dirk anderes übrig, als sich mit der klugen, schönen Dame zu vereinen?

"Lust In The Dust", das Liebesspiel zwischen Penelope und Matthew, wirkt verdammt echt, was nur daran liegt, daß die beiden bereits turtelten, als die Kamera noch nicht lief. Hollywood hat ein neues Traumpaar, was für die Vermarktung dieses Films entsprechend ausgeschlachtet wurde.

Von einem modernen Actionmärchen erwartet man allerdings etwas mehr. Zwar ist Regisseur Breck Eisner der Mix aus Tempo, Witz und Dingen, die zu Bruch oder in die Luft gehen, gut gelungen, doch mehr ist dabei nicht herausgekommen. Mit Indiana Jones oder James Bond kann es Dirk Pitt nicht aufnehmen. Schon gar nicht mit diesem Namen!

Sahara{/b] USA 2005, 124 Minuten, ab 12 Jahren, R.: Breck Eisner, D: Matthew McConaughey, Penelope Cruz, Steve Zahn, Lambert Wilson, täglich im Cinemaxx, Cinemaxx Harburg, Cinemaxx Wandsbek, Hansa-Studio, UCI Mundsburg, UCI Othmarschen-Park, UCI Smart-City, UFA-Palast; Infos im Internet unter www.sahara-film.de