Hamburg. Aus 150 eingereichten Manuskripten siegte eine skurrile Krimikomödie im Ohnsorg. Kruse erhielt 3000 Euro dotierten Inszenierungspreis.

Aus 150 mach eins! So hätte das Motto des vom Ohnsorg-Theater initiierten Autoren-Wettbewerbs „Große Freiheit Schreiben“ lauten können. Etwa 150 Manuskripte waren bei der niederdeutschen Traditionsbühne am Heidi-Kabel-Platz eingegangen, die von einer zehnköpfigen Fachjury ausgewählten besten drei wurden im gut besuchten Großen Haus dem Publikum vorgestellt, um das Siegerstück zu ermitteln. Und das heißt nach einer zweieinhalbstündigen, von Schirmherr Yared Dibaba und Schauspielerin Lara-Maria Wichels moderierten Veranstaltung „Sterben ist auch nicht mehr das, was es mal war“.

In der skurrilen Krimikomödie macht sich das Mordopfer selbst auf die Suche nach ihrer Todesursache und verzweifelt dabei an bisweilen äußerst dämlichen Mitmenschen. Autorin Tatjana Kruse erhielt dafür den mit 3000 Euro dotierten Inszenierungspreis von Ohnsorg-Intendant Michael Lang. Ihre Arbeit wird nun ins Plattdeutsche übersetzt. Die Übersetzer, die Regie und die genaue Besetzung entscheiden sich zwar erst in den nächsten Wochen, das Stück war aber schon zuvor als Uraufführung für den nächsten April im Spielplan 2022/23 vorgesehen.

Siegerstücke wurden im Ohnsorg-Theater gelesen

Auch Anke Gebert (für das Drama „Wo du nicht bist“) und die knapp unterlegene Uta van Steen (für die bayerisch-hamburgische Komödie „Königin der Nacht“) gingen mit je 1000 Euro Preisgeld nicht leer aus. Beide kommen zudem in den Genuss eines Workshop von Jurymitglied John von Düffel, Inhaber der Professur für Szenisches Schreiben an der UdK Berlin. Alle drei Stück-Entwürfe waren im Ohnsorg je gut 20 Minuten lang von Ohnsorg-Ensemblemitgliedern gelesen worden.