Hamburg. Das Musical „We Will Rock You“ von Produzent und Queen-Gitarrist Brian May begeistert mit bombastischer Musik das Premierenpublikum.

Es kommt nicht oft vor, dass vor einem Musical Ohrstöpsel gereicht werden. Doch wer lärmempfindlich ist, sollte zugreifen – vor allem wenn „We Will Rock You“ auf dem Programm steht, das Musical der legendären Rockband „Queen“ um den verstorbenen Sänger Freddie Mercury.

Am Montagabend feierte die Aufführung in Hamburg im neuen Mehr! Theater am Großmarkt vor ausverkauftem Haus eine begeisternde Premiere. Spätestens als Produzent und Queen-­Gitarrist Brian May bei der abschließenden „Bohemian Rhapsody“ persönlich auf die Bühne kam und es sich nicht nehmen ließ, die Gitarrensoli selber zu spielen, tobte der Saal.

Doch schon bei „We will rock you“ hielt es die Zuschauer, unter ihnen auch lokale Prominenz wie Rafael van der Vaart plus Freundin Sabia und HSV-­Trainer Joe Zinnbauer, nicht mehr auf den Sitzen. Insgesamt 21 Hits der Rockband präsentierte die wirklich gute Band, stimmlich ragte der männliche Hauptdarsteller Galileo Figero heraus, gespielt von Christopher Brose. Die weiblichen Darsteller hatten mit ihrem Organ manchmal Probleme, gegen die bombastische Musik anzusingen – doch auch das störte nicht den starken Gesamteindruck.

Rockrebellen gegen Großkonzern

Die Queen-­Songs bilden das Gerüst für die eher zweitrangige Handlung: In einer komplett digitalisierten Zukunft ohne Musikinstrumente kämpfen die Rockrebellen der Bohemians gegen den alles beherrschenden Konzern Globalsoft und dessen Chefin, die Killer Queen – um Freiheit, Individualität und die Wiedergeburt des Zeitalters des Rock.

Scaramouche (Jeannine Michele Wacker) und Galileo, zwei junge Außenseiter, wollen sich mit der neuen Realität nicht abfinden und schließen sich den Bohemians an, um am Ende den verloren gegangenen Rock wiederzufinden.

Wer ein Musical im Stile Lloyd Webbers erwartet, ist vielleicht am falschen Platz – doch für alle, denen die Schwemme der gecasteten Superstars mit ihrem Einheitsbrei auf den Geist gehen, ist im „Rock ­Theatrical“ der englischen Bandlegende genau richtig aufgehoben.

Aufführungen bis zum 19.4., www.wewillrockyou.de