Comic-Held Batman flattert seit gestern über die deutschen Bühnen. Das Spektaktel, vor allem für junge Fans, kommt im Februar nach Hamburg.

Berlin. Zu Beginn der Show sind die Sirenen amerikanischer Polizeiautos zu hören. Scheinwerferkegel kreisen über den Dächern der nachgebauten Stadt Gotham City. Wie in den Comics und im Kino, kämpft auch in der Bühnenshow "Batman Live“ der Fledermausmann gegen das Böse in Gestalt des fiesen Jokers. Mit einer Mischung aus Theater, Akrobatik, Kino und Tanz feierte das Spektakel am Mittwochabend vor rund 4.700 Zuschauern in der Berliner o2-World Deutschlandpremiere.

Neben den Protagonisten Batman und Joker stehen auch die anderen Charaktere des Kult-Comics auf der Bühne. Robin, dessen Eltern zu Beginn der Aufführung vom Joker ermordet werden, befreit Batman aus den Fängen des Bösewichts. Catwomen hilft den beiden im Kampf gegen die Ganoven von Gotham City, und der Pinguin watschelt mit langer Nase und Wrack über die Bühne. Schnell wird klar, dass sich der Produzent Nick Grace an die Geschichte des Comics gehalten hat.

Vorstellung ist von Akrobatik geprägt

Die Show kostete nach Angaben der Veranstalter mehrere Millionen Euro. Etwa die Hälfte des Ensembles besteht aus Zirkusartisten. Konzipiert wurde das Spektakel für Hallen mit einem Fassungsvermögen von 4.000 bis 10.000 Zuschauern. Bis zum 15. Januar gastiert „Batman live“ in Berlin. Die weiteren Stationen sind Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover und Köln.

+++ Klassische Comic-Superhelden: Kawumm bleibt Kawumm +++

Der erste Teil der Vorstellung ist von Akrobatik geprägt. Darsteller schwingen an einem Trapez meterhoch über der Bühne. In der „Iceberg Lounge“ des Pinguin tanzen die Ganoven der Stadt. Spezialeffekte, Musik und eine ausgefeilte Lichtshow untermalen die jeweiligen Stimmungen der einzelnen Szenen. Leider werden die Texte der Schauspieler von Playback-Stimmen gesprochen. Damit wird den Charakteren Authentizität und Dynamik genommen. Extravagante Showeinlagen können dies nicht kompensieren.

Zuschauer werden in überdimensionalen Comic hineingezogen

Gelungen wirken hingegen die Filmeinspielungen auf der rund 30 Meter hohen Leinwand im Hintergrund der Bühne. Die eingespielten Filmsequenzen des Batman-Comics erwecken beim Zuschauer den Eindruck, als würden Schauspiel und Comic fließend in einander übergehen. Indem einzelne Zeichentrick-Szenen auf der Leinwand heran gezoomt werden, bekommt der Zuschauer das Gefühl, in eine überdimensionale Comic-Geschichte hineingezogen zu werden.

Die Show soll nach Angaben der Veranstalter unter anderem Familien ansprechen. Während den älteren Batman-Fans die Action aus den Kinofilmen bei der Bühnenaufführung teilweise fehlen dürfte, wird insbesondere den jungen Freunden des Fledermausmannes diese Show gefallen. Und eines haben Comic, Film und Bühnenshow gemeinsam: Am Ende siegt immer das Gute.

Tourdaten "Batman Live": Berlin 02 World (bis 15.1.), Frankfurt Festhalle (25.1.-29.1.), Wien Stadthalle (1.-5.2.), Hamburg O2 World (22.-26.2.), Köln Lanxess Arena (7.-11.3.)