Frankfurt/Main. Die Zahl der verkauften Bücher ist im vergangenen Jahr zurückgegangen. Gleichzeitig wurde ein Umsatzplus erzielt. Was bedeutet das?
Das allgemeine Konsumtief hat sich 2022 auch auf dem Buchmarkt gezeigt. Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Frankfurt berichtete, lag der Umsatz „in den zentralen Vertriebswegen“ um 2,1 Prozent unter dem Vorjahr. Dazu zählen Buchhandlungen, Onlinehandel und Warenhäuser. Die Zahl der verkauften Bücher ging im selben Zeitraum um 3,0 Prozent zurück.
Ein herausforderndes Jahr
„Der stationäre Buchhandel, der 2021 unter monatelangen Ladenschließungen gelitten hatte, konnte sein Vor-Pandemie-Niveau noch nicht wieder erreichen, hat aber Umsätze zurückgewonnen“, berichtete der Börsenverein. Das Geschäft vor Ort schloss 2022 mit einem Umsatzplus von 4,8 Prozent im Vergleich zu 2021 ab. Grundlage ist der Branchen-Monitor Buch, der auf Daten des Handelspanels von Media Control basiert.
2022 sei für den Buchmarkt „ein herausforderndes Jahr“ gewesen, sagte Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Nach Corona stehe die Branche „durch Beschaffungsengpässe, steigende Produktions- und Energiekosten sowie ein historisches Konsumtief vor neuen Hürden“. Die Inflation führe dazu, dass auch Buchkundinnen und -kunden „jeden Euro zweimal umdrehen“.
„Eine Frage der Chemie“ ist meistverkaufter Titel
Der meistverkaufte Roman des Jahres 2022 in Deutschland ist laut Media Control „Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus. Auf Rang zwei der erfolgreichsten belletristischen Hardcover folgt „Mimik“ von Sebastian Fitzek. Den dritten Platz belegt Dörte Hansen mit „Zur See“, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Donnestag in Frankfurt berichtete.
Unter den Sachbuch-Bestsellertiteln mit Hardcover belegt „Du darfst nicht alles glauben, was du denkst“ von Kurt Krömer den ersten Platz. Auf Platz zwei liegt Marietta Slomka mit „Nachts im Kanzleramt“, auf Platz drei „Die vierte Gewalt“ von Richard David Precht und Harald Welzer.