Frankfurt/Main. Die Schriftstellerin hat schon immer gewusst, was sie wollte und was nicht. Ihren Weg haben große Kolleginnen begleitet. Welche “Lebensbücher“ ihr geholfen haben, sagte sie auf der Frankfurter Buchmesse.
Elke Heidenreich wollte keine liebe Mutti werden. Sie sei als Kind zwar ein "Trotzköpfchen" gewesen, sagte die Literaturkritikerin am Freitag auf der Frankfurter Buchmesse.
In dem gleichnamigen Buch habe sie sich aber nicht wiedergefunden: ""Trotzköpfchen" wird ja irgendwann artig, heiratet, kriegt Kinder. Und wenn Du nicht artig bist, wirst Du keine liebe Mutti. Ich wollte keine liebe Mutti werden, ich wollte ein eigenes Leben haben."
Später habe sie sich dann andere "Lebensbücher" gesucht, sagte Heidenreich ("Hier geht's lang! Mit Büchern von Frauen durchs Leben") auf dem "Blauen Sofa". Die Schriftstellerin Christa Wolf ("Kindheitsmuster") habe ihr geholfen, sich über das schwierige Verhältnis zu ihrer Mutter klar zu werden. Mit "Kein Ort nirgends" habe sie verstanden: "Was ich suche, das perfekte Glück, das gibt es nicht. Ich muss es mir selber schaffen."
Virigina Woolf ("Ein Zimmer für sich allein") habe sie darin bestärkt, "immer mein eigenes Geld, mein eigenes Zimmer zu haben". Susan Sontag ("Krankheit als Metapher") habe ihr geholfen, den Krebs zu akzeptieren. "Man hat nichts falsch gemacht, wenn man das kriegt, es ist kein Werturteil. Das tröstet einen schon."
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