Berlin. Deutschland fährt in der Corona-Krise das öffentliche Leben erneut runter. Wie aber sieht es hier mit der Akzeptanz aus?
Der Krimi-Autor Volker Kutscher ist besorgt, dass die neuen Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus von der Bevölkerung nicht mehr so sehr akzeptiert werden könnten.
"Unterm Strich war die Entscheidung wahrscheinlich richtig, jetzt wieder das öffentliche Leben herunterzufahren, aber ich befürchte, dass die Akzeptanz für die Maßnahmen geringer ist als im Frühjahr", sagte Kutscher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Kutschers Gereon-Rath-Krimis dienen als Vorlage für die international bekannte Fernsehserie "Babylon Berlin".
Der 57 Jahre alte Schriftsteller, der aus Lindlar in Nordrhein-Westfalen stammt, hatte eigentlich im November eine Lesereise geplant, die er nun absagen musste. Andere Kulturschaffende litten aber viel mehr, sagte Kutscher. "Wie Musiker, Schauspieler, DJs, aber auch Techniker, Veranstalter, Kinobetreiber." Viele hätten einen enormen Aufwand betrieben, um mit Hygienekonzepten den Betrieb einigermaßen aufrecht halten zu können.
Wenn von diesem Montag an bundesweit das öffentliche Leben wieder eingeschränkt wird, um die Ausweitung der Corona-Pandemie einzudämmen, ist auch die Kulturszene massiv betroffen. Erst am Wochenende gab es in mehreren Bundesländern Proteste gegen die wiederholte Schließung von Theatern, Opern, Konzerthäusern oder Kinos. Auch Direktoren namhafter Kunstmuseen in Deutschland protestierten in einem Brief.
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