Der Dresdner Autor sagte, auch die Kanzlerin hätte im Widerspruch zwischen „Anpassung, Mitmachen und einer gewissen Mitschuld” gestanden

Hamburg. Der Schriftsteller Uwe Tellkamp kann sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gut als Romanfigur in seinem Erfolgswerk „Der Turm“ vorstellen. „Ich denke, dass Angela Merkel gut in die Gesellschaft passen würde, die ich in meinem Buch beschreibe“, sagte der Dresdner Autor laut Vorabbericht der Wochenzeitung „Die Zeit“.

Auch für die heutige Kanzlerin, die in den 80er-Jahren als Physikerin in der Ost-Berliner Akademie der Wissenschaften tätig gewesen sei, habe die Frage nach Anpassung und Nische eine große Rolle gespielt, sagte Tellkamp. „Dieser Widerspruch zwischen Anpassung, Mitmachen und auch einer gewissen Mitschuld, das ist für mich etwas Typisches für den ’Turm’.“ Davon könne auch Merkel auch was erzählen.

In seinem Roman schildert er die Geschichte einer bildungsbürgerlichen Familie am Ende der DDR-Zeit. Die Verfilmung wird am 3. und 4. Oktober in der ARD gezeigt. Der Zweiteiler vermittle ein Gefühl vom Leben hinter einer Mauer und habe ihn zu Tränen gerührt, sagte Tellkamp.