Hamburg. Feminismus, Klimakrise und eine große Sonderschau: Museum für Kunst und Gewerbe gibt einen Ausblick aufs kommende Ausstellungsjahr.
Das Programm für das kommende Jahr liegt am Museum für Kunst und Gewerbe (MK&G) in den Händen von Frauen. Am Dienstag stellte Direktorin Tulga Beyerle mit ihrem Team die neuen Ausstellungen vor.
Den Auftakt macht „The F* word – Guerilla Girls und feministisches Grafikdesign“ am 17. Februar 2023. Darin blickt das international bekannte Kollektiv auf die Schaffenskraft von Gestalterinnen in den vergangenen 150 Jahren und bezieht auch die Sammlung des Museums mit ein. Die Künstlerin Valentina Karga wird sich in ihrer interaktiven Installation „Well Beings“, die sich an Umarmungskissen, schweren Decken und übergroßen Plüschtieren orientiert, mit der Antikensammlung und ihrer persönlichen Angst vor ökologischen Krisen beschäftigen. Beginn ist 23. März. Als fünfte Residentin des Fonds für Junges Design zeigt Anna Resei vielschichtige Stoffkompositionen, die sie mit Beleuchtung und Projektionen kombiniert (ab 14.4).
Museum für Kunst und Gewerbe: Große Sonderschau am 7. Mai
Eine große Sonderausstellung für die ganze Familie eröffnet am 7. Mai: Dann feiert das MK&G in Kooperation mit dem NDR den 50. Geburtstag der „Sesamstraße“. Die Ausstellung gibt Einblicke hinter die Kulissen des erfolgreichen TV-Formats, betrachtet erstmals die Gestaltung und handwerkliche Produktion und präsentiert die kreativen Köpfe dahinter. Zur Einstimmung soll es schon am 8. Januar einen Aktionstag für Familien geben.
„Can You Hear It?“, lautet ein vielversprechendes Ausstellungsprojekt, das sich mit Musik und künstlicher Intelligenz auseinandersetzt, Chancen und Risiken in den Bereichen Streaming, Filmmusik, Musikethnologie und Instrumentenakustik beleuchtet (ab 26. Mai). Welche aktuelle Bedeutung die vor mehr als 100 Jahren gegründete Loheland-Schule von Frauen für Frauen auch heute noch hat, erforschen sechs zeitgenössische Künstlerinnen mit eigens für die Ausstellung entwickelten Arbeiten (ab 16. Juni). Die German Design Graduates Show präsentiert ab 1. September herausragende Talente von Kunst- und Designhochschulen, und die MK&G Messe bildet mit der Kunsthandwerkerin Margit Jäschke den Jahresabschluss (ab 29. November).
Sie wolle ihr Haus als „Ort der Resilienz“ weiterentwickeln, so Beyerle. „Gemeinsames Tun und Erleben können unseren Respekt und die Toleranz für andere stärken und einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten.“