Hamburg. Das Ohnsorg feiert in diesem Oktober sein zehntes Jubiläum als Bühne für den Nachwuchs und meist gelungene theatrale Experimente.

Der Umzug 2011 von den Großen Bleichen an den Heidi-Kabel-Platz war kaum gemeistert, da hatte der umtriebige Intendant Christian Seeler eine weitere Idee für das Ohnsorg-Theater: den Aufbau einer Kinder- und Jugendsparte im neuen alten Haus am Hauptbahnhof.

Seeler übergab das Zepter vor fünf Jahren an Michael Lang, das Ohnsorg-Studio feiert in diesem Oktober sein zehntes Jubiläum als Bühne für den Nachwuchs und meist gelungene theatrale Experimente. Cornelia Ehlers steht als Mitbegründerin und künstlerische Leiterin seit 2012 für Kontinuität der Bühne mit ihren nur etwa 70 Sitzplätzen, hat mit Stellvertreterin Julia Bardosch und Dramaturgin Anke Kell längst Unterstützung erhalten. Möglich dank der privaten Bodo Röhr Stiftung als Hauptförderer sowie der Kulturbehörde, der Stiftung zur Förderung des Ohnsorgs sowie weiterer privater Institutionen.

Ohnsorg-Studio will Plattdeutsch näher bringen

Um Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene leichter an die plattdeutsche Sprache heranzuführen, setzt das Studio bis heute auf Zweisprachigkeit, eine Kombination aus hochdeutschen und plattdeutschen Passagen. Von 40 Inszenierungen waren 14 Partizipationsprojekte (auch mit Schulklassen), drei Recherche-Produktionen und zehn Gastspiele. Die zweisprachige Studio-Produktion „Buten vör de Döör“ nach Wolfgang Borchert erhielt 2019 den Monica-Bleibtreu-Preis bei den bundesweiten Privattheatertagen.

Bis zum 8. Oktober spielt im Studio noch Kästners „Pünktchen un Anton“. Ein Höhepunkt zum Jubiläum soll ein Stück werden, das die Ohnsorg-Verantwortlichen bewusst nicht im Großen Haus, sondern im Studio spielen lassen: Am 29. Oktober feiert „Altes Land“ nach Dörte Hansens erstem Bestsellerroman Premiere.

Programm und Karten: www.ohnsorg.de