Hamburg. „Viermalvier“ bringt Kunstwerke aus verschiedenen Zeiten in der Galerie der Gegenwart in einen Dialog rund um die Zahl 4.

Vier Richtungen hat der Himmel, vier Zeiten der Tag, vier Elemente die Natur – ganz klar: Vier gewinnt. Das sieht offenbar auch Kunsthallen-Direktor Alexander Klar so. „Viermalvier“ heißt eine Ausstellung, die von ihm persönlich kuratiert ist und bis 31. Oktober das zweite Geschoss der Galerie der Gegenwart bespielt.

Dabei nimmt der von Oswald Mathias Ungers geschaffene quadratische Bau auch hier wieder eine zentrale Rolle ein (schon bei seiner Vorgängerschau „Die absurde Schönheit des Raumes“ überließ Klar sieben Künstlerinnen und Künstlern die Etage als Spielwiese).

Kunsthalle Hamburg: „Viermalvier“ von Direktor Alexander Klar

In „Viermalvier“ treten Malerei, Skulptur, Installation, Fotografie, Druckgrafik und Audiokunst in den vier über Eck angelegten Ausstellungssälen in einen spannenden Dialog, so etwa das monumentale, vierteilige Gemälde „Four Seasons“ (1974). Darin überträgt David Novros die vier Sätze von Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ auf vier große quer- und hochrechteckige Bildflächen.

„Hängung so präzise wie eine Fuge von Johann Sebastian Bach“

Dem gegenüber strahlt das kleine sonnengelbe Bild „Study for Homage to the Square“ (1965) von Josef Albers. Der zwischen Hamburg und New York pendelnde Edwin-Scharff-Preisträger Frank Gerritz trifft mit einer raumgreifenden, der Minimal Art angelehnten Skulptur auf seinen älteren US-Kollegen Donald Judd. Besucherinnen und Besucher sehen bekannte und unbekannte, bereits gezeigte wie noch nie präsentierte Werke der Sammlung, ergänzt um wertvolle Leihgaben.

„Bewusst assoziativ, rechnerisch falsch, unvollständig, regelbrüchig. Doch gerade der Regelbruch möchte auf die Perfektion der Vier hinweisen“, so Klar. „When too perfect, lieber Gott böse“ postulierte der Künstler Nam June Paik, weswegen die Ausstellung auch ist, wie sie ist: „Zu kurze Laufzeit, viele Assoziationsmöglichkeiten und eine Hängung, so präzise wie eine Fuge von Johann Sebastian Bach.“

„Viermalvier“ bis 31.10., Galerie der Gegenwart (U/S Hauptbahnhof), Glockengießerwall 5, Di-So 10.00-18.00, Eintritt 14,-/8,- (erm.)