Hamburg. Das Buch steckt voller Lobpreisungen für Stadt und Menschen. Auch Tucholsky und Heine kommen zu Wort.
Heine war nicht in diesem Jahrtausend an der Seine, er lebt ja nicht mehr. Wäre er heute hier, er würde etwas anderes schreiben als folgende schmeichelnden Sentenzen: „Was mir am besten an diesem Pariser Volke gefiel, das war sein höfliches Wesen und sein vornehmes Ansehen. Süßer Ananasduft der Höflichkeit!“ Wohlgesprochen, aber ein Urteil aus unhektischen Zeiten. Pariser sind heute, glaubt man zu wissen, keine anderen Metropolenbewohner als die in London, Madrid oder Berlin.
Aber auch Kurt Tucholsky schwärmte, so steht es im jetzt erschienenen Buch „Wer hier nicht war, ist nur ein halber Mensch“, noch 1924 von den Parisern: „Das, was die einzige Atmosphäre dieser Stadt ausmacht, ist ihre Menschlichkeit. Wenn man aus Deutschland kommt, versteht man es erst gar nicht.“
Buchkritik: Ein Band voller Lobpreisungen
Es gibt noch dergleichen mehr Lobpreisungen in diesem Prachtband, der in dem auf Prachtbände mit visuellen Schwerpunkten (hier: Aquarelle und Urban Sketchings von Anita Ulrich) spezialisierten Großhansdorfer Verlag Officina Ludi erscheint.
Houellebecq, Hebbel, Baldwin, Kästner und im Nachwort Rainer Moritz: „Paris, das atmete aus der schwäbischen Ferne eine Atmosphäre der Weltläufigkeit und der Leichtigkeit. Irgendwann – früh sogar – musste ich schmerzhafterweise einsehen, dass es nichts Außergewöhnliches ist, für Paris zu schwärmen.“