Hamburg. Der legendäre Musiker feierte am Sonnabend seinen 80. Geburtstag. 15 Promis gratulieren im Abendblatt und verraten ihren Lieblingssong.
An diesem Sonnabend feiert Sir Paul McCartney seinen 80. Geburtstag. Und auch die Stadt, in der er „erwachsen" wurde, gratuliert herzlich. Exklusiv für das Hamburger Abendblatt haben uns von ihm inspirierte Musikerinnen und Musiker von Schlager bis Heavy Metal erzählt, welche Lieder der Beatles, der Wings oder seiner vielen Solo-Alben sie am meisten inspiriert haben.
Paul McCartney zum 80. – diese Promis gratulieren
Gustav Peter Wöhler: „Waterfalls“
Ein Lieblingssong von Paul? Oh je, da gibt es so viele. Wenn ich lange genug nachdenke, dann ist es „Blackbird“. Nee, „Michelle“. Nee, „Yesterday“. Oder … ja! Ich liebe „Waterfalls“ von seinem Soloalbum „McCartney II“: Ein Lullaby, ein Wiegenlied, ein Schlaflied für die Kleinen und die Großen, ein Liebeslied an das Leben und die Liebe und unsere Wünsche und Sehnsüchte. Ich versinke jedes Mal in dieser wundervollen Komposition – und es macht mich glücklich.
Klaus Voormann: „The Fool On The Hill”
„The Fool On The Hill“, was’n klasse Lied! Was soll man da noch groß zu sagen und rumphilosophieren? Paul, der Schweinehund, hat’s einfach drauf.
Jan Delay: „Hey Jude“
Wenn man Musikfan ist, kommt man um die Beatles nicht herum und kommt so auch den einzelnen Charakteren näher. Ich muss zugeben, dass Paul McCartney bei mir am wenigsten mitbrachte, was auf mich abfärbte. John Lennon spielte da ganz vorn mit, auch Ringo Starr und George Harrison. Paul fiel mir in der Rückschau nicht so sehr auf, und die Wings … schlimm. Aber dennoch habe ich einen Riesenrespekt vor ihm, er hat schließlich die schönsten Songs der Weltgeschichte mitgeschrieben. „Let It Be“ und „Hey Jude“ liebe ich über alles und könnte mich da schwer entscheiden, gäbe es nicht die unfassbar krasse, einzigartige „Hey Jude“-Version von Wilson Pickett und Duane Allman.
Wolfgang Niedecken: „Back In The U.S.S.R.“
Im Jahr 2003 hat Paul McCartney in Moskau gespielt. Natürlich auf dem Roten Platz. Natürlich „Back In The U.S.S.R.“. Auf der Tribüne saß Wladimir Putin. Paul trug ein rotes T-Shirt mit der Aufschrift: „No More Land Mines“. Sie spielten„Back In The U.S.S.R.“. Paul sang: „The Ukraine girls really knock me out. They leave the West behind. And Moscow girls make me sing and shout. That Georgia’s always on my mind.” Das war damals der Inbegriff vom Wandel durch Annäherung. Und 19 Jahre später dieser Scheiß. Da gefriert einem doch das Blut in den Adern.
Doro Pesch: „The Long And Winding Road“
„The Long And Winding Road“ ist mein Lieblingssong von Paul, weil ich die Melodie und die Atmosphäre so wunderschön finde. Sehr gefühlvoll und eindringlich. Paul McCartney ist ein so wundervoller Musiker und ein so bewundernswerter und liebenswürdiger Mensch. Ich habe absolute Hochachtung vor ihm! Ich hatte vor ein paar Jahren die Ehre, ihn kennenzulernen, und ich war total begeistert. Von seinem Charme, seinem Humor und seiner Intelligenz. Außerdem setzt er sich für die Tiere ein und ist sehr engagiert. Das finde ich als Tierliebhaberin natürlich megaklasse! I love him! Long live Paul McCartney! Happy Birthday and all the best!
Inga Rumpf: „Live And Let Die“
Ich gratuliere Paul McCartney zum 80. mit „Live And Let Die“. Der Song, den er zusammen mit seiner Frau Linda speziell für den gleichnamigen James-Bond-Film geschrieben hat, beeindruckte mich schon 1974 durch seine großartige Dynamik. Ich mag die schöne Melodie und als Gegensatz dazu die verschiedenen orchestralen Passagen. Die werden wir in der Fabrik am 19. Juni mit Steffi Hempels Band richtig abrocken. Seid gespannt – ich freu mich drauf!
Stefanie Hempel: „Here, There And Everywhere”
„Here, There And Everywhere” ist Paul McCartney in Reinform. Der wahrscheinlich größte Melodiker des 20. Jahrhunderts. Du hörst die Sonne, das Strahlen, der Song ist pure Schönheit und Magie. Inspiriert durch „God Only Knows“ von Brian Wilson, schrieb Paul eine ähnlich nicht aufhören wollende, absolut verführerische Melodielinie mit wunderbaren „Uuh“-Chören von John und George. Geschrieben an einem Sommertag am Pool von Johns Haus in Weybridge, als Paul auf ihn wartet, um eine gemeinsame Schreibsession zu starten. Nur der Tatsache, dass John so gern lange schlief, haben wir diesen traumhaften Song zu verdanken … Lennons persönlicher Lieblingssong von Paul.
Joachim Witt: „P.S. I Love You“
Herzlichen Glückwunsch, Paul! Du und deine Band haben in den 60er-Jahren wesentlich dazu beigetragen, dass ich Musiker wurde. Ihr seid die einzige Band, von denen ich als Jugendlicher ein Poster an der Wand hatte. Du hast mit den Beatles kulturell Entscheidendes bewegt und hast viele, viele tolle Titel geschrieben. Mein absoluter Favorit bleibt jedoch die B-Seite eurer ersten Veröffentlichung: „P.S. I Love You“. Meines Wissens hast du diesen Song 1961 in Hamburg komponiert. Danke für die herausragende Musik und alles Gute weiterhin.
Udo Lindenberg: „Penny Lane“
Ich habe Paul immer sehr toll gefunden, und er hat mich immer sehr inspiriert. Ich habe ja auch mal einen Song von ihm gesungen: „Penny Lane“. Das war meine Hommage an ihn, auch wenn es im Text um die Reeperbahn der späten 70er-Jahre ging.
Ole Specht (Tonbandgerät): „Nowhere Man“
Ich bin eine Hausgeburt. Das ist ein super Eisbrecher für jede Party. 1988 bin ich in Hamburg-Eimsbüttel im Hellkamp 11, im vierten Stock, auf die Welt gekommen. Meine Eltern waren natürlich sehr aufgeregt und haben versucht, eine möglichst entspannte Atmosphäre zu erzeugen. Die Hauptaufgabe meines Vater bestand darin, sich um die entsprechende Musik zu kümmern. Als passionierter Beatles-Fan war es ihm wichtig, dass sein erstes Kind zur richtigen Musik die Welt betritt. Im Vorweg wurde viel diskutiert und sich dann auf das Album „Rubber Soul“ geeinigt. Nun ist so eine Geburt natürlich eine hektische und aufregende Situation, und darum wird bis heute in der Familie Specht gerätselt, zu welchem Lied genau ich geboren wurde. Meine Eltern sind sich zu 80 Prozent sicher, dass es „Nowhere Man“ war, und damit kann ich sehr gut leben. John ist zwar der Hauptautor, trotzdem vielen Dank Paul für den Start und alles Gute zum Geburtstag.
Antje Schomaker: „Michelle“
„Michelle“, die typische McCartney-Ballade, darf hier meiner Meinung nach nicht fehlen. Unser Musiklehrer Herr Fischer (Grüße!) hat uns damals in der Waldorfschule oft Beatles-Lieder singen lassen, und „Michelle“ habe ich geliebt. Auch die Geschichte, dass McCartney in einen Gitarrenladen ging und dort jemand den Bdim7-Akkord auf der Gitarre spielte, den er sich dann von ihm beibringen ließ, um dann damit „Michelle“ zu schreiben. So schön! Er sagte mal in einem Interview, dass sie immer so eingängige Lieder schreiben mussten, um sie selbst nicht zu vergessen. Auf Tour hatten sie nämlich keine Möglichkeit, sie direkt aufzunehmen. „Michelle“ ist für mich auf jeden Fall unvergesslich.
Martin Engler (Mono Inc.): „She’s Leaving Home“
Lieber Paul, ich gratuliere dir, auch im Namen von Mono Inc., zu deinem runden Geburtstag. Du hast die Entwicklung der modernen Pop- und Rockmusik verantwortet und geprägt wie kein Zweiter! Bereits als Kleinkind habe ich statt Hörspielen lieber deinen Kompositionen gelauscht, besonders „She’s Leaving Home“ hat mich nach der Trennung meiner Eltern durch meine gesamt Kindheit begleitet und mir Kraft gegeben. Danke, Sir Paul, einfach: Danke!
Miu: „Live And Let Die“
Klar kann ein McCartney auch James-Bond-Titellieder und macht sich in „Live And Let Die“ den Song auf spielerische Art zu eigen, ohne diese gewisse Agentenhaftigkeit und das Epochale von James Bond aus den Augen zu verlieren. All die Tempi- und Formwechsel im Song würden bei heutigen Liedern von der Musikindustrie und dem Radio vermutlich abgelehnt werden. Das ist irgendwie schade und verwunderlich, denn Paul McCartney finden wir doch alle super! Deswegen finde ich, wir können von Paul McCartney vor allem eines lernen: mutiger zu sein und uns musikalisch etwas zu trauen.
Vicky Leandros: „Yesterday“ und „Michelle“
Paul McCartney, Beatles, das ist die Musik meiner Jugend, die ich ab meinem 13. Lebensjahr gehört habe und mit der ich aufgewachsen bin. Wir haben damals so mache Party durchgetanzt. Paul McCartney ist der wohl größte Komponist, den es jemals gegeben hat und gibt. Meine beiden Lieblingssongs sind „Yesterday“ und „Michelle“.
Jessy Martens: „Blackbird“
Er besingt eine singende Amsel, die mit gebrochenen Flügeln lernen soll zu fliegen und ihr ganzes Leben auf den Moment von Freiheit gewartet hat. Das Thema geht uns alle etwas an, und wir dürfen nicht müde werden, immer wieder aufzuklären und immer wieder gemeinsam aufzustehen um Rassismus keinen Platz zu geben. Ein guter Freund von mir hat ein Chor-Arrangement von diesem Lied geschrieben, und wenn ich mit meinem Gospel-Ensemble VocalLights dieses Lied mehrstimmig singe, fühle ich mich noch verbundener mit dem Lied.