Hamburg. Die beiden Schauspieler verband eine besondere Freundschaft. Warum ein Holzlöffel ein Riesengeschenk für Eva Mattes war.

Zum ersten Mal haben Uwe und ich zusammen in den 80er-Jahren bei „Yerma“ in der Inszenierung von Peter Zadek auf der Bühne gestanden. Später konnte er dann einen enormen Erfolg in der Titelrolle von „Andi“ feiern. Ich hatte nur eine kleine Rolle, aber es war eine große Freude.

Uwe war ein treuer, guter Freund, er hat sich immer wieder gemeldet und gefragt, wie es mir geht. Nach dem Tod von Peter Zadek haben wir gemerkt, wie sehr wir doch eine Zadek-Familie geworden sind, dazu gehören auch Angela Winkler und Ulrich Tukur.

Uwe Bohm hat immer den richtigen Ton getroffen

Uwe war ein wunderbarer Schauspieler, er hat immer sofort den richtigen Ton getroffen und er war frech. Wir haben zusammen in „Peer Gynt“ auf der Bühne gestanden und für das Berliner Ensemble „Wunder von Mailand“ gespielt. Auch das hat Zadek inszeniert. Es war das erste Stück, bei dem Schauspieler aus dem Osten und dem Westen Deutschlands auf der Bühne standen.

Der Schauspieler Uwe Bohm ist im Alter von 60 Jahren gestorben.
Der Schauspieler Uwe Bohm ist im Alter von 60 Jahren gestorben. © IMAGO / POP-EYE

Ich war die Erzählerin, sollte auch improvisieren und singen. Zu Uwe habe ich gesagt: Ich weiß überhaupt nicht, was ich machen soll. Da griff er in die Requisitenkiste und sagte: Nimm doch einfach diesen Holzlöffel! Danach hatte ich meine Rolle, es war ein Riesengeschenk.

Eva Mattes erinnerte Bohm an seine Mutter

Er hat mir mal gesagt, dass ich ihn an seine Mutter erinnere. Vielleicht haben wir uns auch deshalb so gut verstanden. Als wir beide für „Der Kaufmann von Venedig“ in Wien engagiert wurden, haben wir beide noch in Hamburg gelebt. Ich war Portia, er spielte einen Clown. Wir sind damals in meinem Auto in die österreichische Hauptstadt gefahren und haben zwischendurch noch bei meiner Schwester in München übernachtet. Später haben wir während der Proben im selben Mietshaus gelebt.

Eva Mattes spielt zurzeit am Schauspielhaus „Lärm“, „Ivanov“ und „Die Freiheit einer Frau“. Am 6. Mai gibt sie im St. Pauli Theater einen Marlene-Dietrich-Abend.