Hamburg/Travemünde. Tierarzt und Ex-LKA-Fahnder Hauke Jacobs ermittelt: „Wilde Hunde“ am Donnerstag im Ersten. Gedreht wurde auch in Neuengamme.

Dieser Krimi ist Szene für Szene wie ein Puzzle. Der Tag in Schwanitz, einem fiktiven Dorf an der Lübecker Bucht, beginnt noch entspannt mit frischem Kaffee. Der Tierarzt und ehemalige LKA-Ermittler Hauke Jacobs (Hinnerk Schönemann) genießt die Stille auf seinem Hausboot, von Möwen umkreist. Praxispartnerin Jule (Marleen Lohse) indes wird von einem Hundebesitzer aus der Küche geklingelt. Und Polizistin Hannah Wagner (Jana Klinge), Leiterin des örtlichen Polizeipostens, muss ihren Kaffeebecher erst mal auf dem Streifenwagen abstellen, um einem Verdacht nachzugehen.

Im neuen „Nord bei Nordwest“-Krimi „Wilde Hunde“ reiht sich ein Ereignis ans nächste, bis das eigenartige Gesamtbild stimmig ist. Jacobs ist gleichermaßen als Veterinär wie als Kriminalbeamter gefordert.

„Nord bei Nordwest“: Ermittler knabbern an Hasch-Keksen

Erst einmal aber probieren er, Jule und Hannah, ob die bei einem Jugendlichen konfiszierten Kekse Hasch enthalten. Und so sind sie ziemlich berauscht, als sie den unbeliebten Rentner Frank Schuster erhängt in seinem Haus finden. „Eine wilde, bewusstseinserweiternde Erfahrung“, sagt Jule-Darstellerin Marleen Lohse in einem ARD-Interview zum Film. Es ist auch eine von Hinnerk Schönemanns Lieblingsszenen. „Das zu spielen war nicht ganz einfach, weil wir die richtige Balance finden mussten, um nicht komplett in Albernheit zu verfallen“, sagt er über die Dreharbeiten.

Der Zustand der drei befremdet selbst den locker-lustigen Mehmet Ösker (Cem Ali Gültekin), bei dem der Tote Essen bestellt hatte, derart, dass er Jules aufdringliche Avancen ausschlägt. Dabei gibt es genug zu tun für sie: ein Mörder und ein Hundehasser im Dorf.

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„Nord bei Nordwest – Wilde Hunde“ ist eher Komödie als Krimi

Regisseurin Christiane Balthasar hat mit kuriosen und absurden Situationen und skurrilen Typen eher eine Komödie als einen Krimi geschaffen, obwohl es auch Tote gibt. Manches ist besonders schräg: In Betreuung gegebene Hunde werden benutzt, um verpackte illegale Krebsmedikamente in den Bäuchen der Tiere aus Polen einzuschmuggeln. Nicht nur einem Vierbeiner wird dieser Missbrauch zum Verhängnis.

Der Film ist mit besonders vielen zauberhaften Bildern der Küstenlandschaft gespickt. Diese passen bestens zur stark knisternden Ménage-à-trois von „Herrn Jacobs“, „Frau Christiansen“ und „Frau Wagner“, samt kleiner Eifersüchteleien und Irritationen.

„Nord bei Nordwest – Wilde Hunde“: 20.15 Uhr, Das Erste