Hamburg. Volles Programm im Theater, bald unter 2G-Regel: In der zweiten Saisonhälfte zeigt es eine Uraufführung und fünf weitere Premieren.

„So bunt as dat Leven“, lautet das Motto dieser Spielzeit im Ohnsorg-Theater. Und Leben herrschte am spielfreien Montag auch in der niederdeutschen Traditionsbühne. Im Großen Haus liefen die Endproben für die Komödie „Weddersehn maakt Freid ...?“, die am Sonntag Premiere feiert. Im Probenraum am Heidi-Kabel-Platz arbeitete Holger Dexne mit Regisseur Jasper Brandis für „De Ole Mann un de See“, das vom 28. November an im Ohnsorg-Studio spielt. Und im oberen Foyer trotzten dessen Leiterin Cornelia Ehlers, Intendant Michael Lang und Oberspielleiter Murat Yeginer dem Baulärm von draußen und den laut vernehmbaren Verkaufsgesprächen an der Kasse.

Bis jetzt stand das Programm bis Anfang Januar. Nun stellten sie den zweiten Teil der unter 2G- statt wie bisher 3G-Regeln geplanten Aufführungen vor, verbunden mit einer positiven Zwischenbilanz der im sieben Monate langen Lockdown bis Mai realisierten digitalen Projekte und Sommer-Stücke für Schulen. „Ich bin selbst erstaunt, was wir in der Pause alles gemacht haben“, sagte Yeginer. Alle drei Verantwortlichen betonten aber die Bedeutung des Live-Erlebnisses.

Ohnsorg-Theater: Ein neues „Frollein Wunner“

Oberspielleiter Yeginer hat das erste neue Stück 2022 Erfolgsregisseurin Meike Harten („Extrawurst“) anvertraut. Ihre Inszenierung der Tragikomödie „Ünner’t Leuchtfeuer“ über einen skurrilen Leuchtturmwärter hat am 16. Januar Premiere. Yeginer bringt Ende Februar „Bares is nix Rares“ heraus – laut Regisseur „ein Wagnis: Wir gehen mit zehn Darstellern auf die Bühne.“ Musikalisch in die Vollen geht das Ohnsorg mit der Uraufführung des von Yeginer inszenierten und geschriebenen „Dat Frollein Wunner“ (24.4.).

Das Singspiel erzählt von einer Frauen-Swingband Ende der 1940er in Hamburg; ein erstes Arrangement des musikalischen Leiters Stefan Hiller klang vielversprechend. Dazu kommen Wiederaufnahmen der pandemiebedingt kaum gespielten Komödien „Rita will dat weten“ (ab 4.1.) und „Champagner to’n Fröhstück“ (im Juni) sowie von „Tratsch op de Trepp“ (Mai).

Cornelia Ehlers stellte die Stücke des Ohnsorg-Studios unters Motto „Mann. Meer. Boot“. Nach „De Ole Mann un de See“ kommt Anfang Februar „Krähe und Bär“ heraus, im April 2022 für die Großen Hans Falladas „Kleiner Mann – was nun?“. Die Roman-Adaption hatte Mitte März 2020 nur Generalprobe und hat wie alle Stücke im Studio zur Hälfte hochdeutsche Anteile und damit weiterhin mehr als im Großen Haus.

Programm und Karten: www.ohnsorg.de