Hamburg. Sehenswerte Ausstellungen in den Hamburger Galerien. Künstlerinnen und Künstler, die man kennen oder kennen lernen sollte.

Am vorvergangenen Wochenende tummelten sich Kunst- und Kulturbegeisterte auf der paper positions hamburg im Brandshof. 19 Hamburger Galerien und vier Gastgalerien konnte man bei der Premiere in Rothenburgsort auf einen Schlag erleben – und dabei so manche Entdeckung machen. Zum Beispiel die Künstlerin Marion Fink, die von Evelyn Drewes präsentiert wird (die Galeristin ist übrigens direkte Nachbarin am Brandshofer Deich). Fink schafft es, in ihren Porträts und Szenen, die sie mit Wachs oder Öl auf Papier bringt, eine „Einheit von tiefgründiger Leichtigkeit und spielerischer Schwere“ zu bilden. Truth-Makers lautet der Ausstellungstitel; er bezieht sich auf die Theorie, nach der das Gedachte real werden kann.

Besonderer Hingucker auf der Messe waren auch Bilder aus der Serie „Clouds“ von Frankie Gao. Die 1983 in Peking geborene und seit 2015 in Hamburg lebende visuelle Künstlerin kreist in ihren Arbeiten um naturwissenschaftliche Phänomene, Astronomie und Philosophie. „Wanderland“, „New Horizon“ oder „Beyond“ betitelt sie Ihre Wolkengebilde, die mit Hilfe von Graphit auf Papier entstehen, mal im kleinen Format, mal wandfüllend.

Die Künstlerin sagt über ihre Arbeit, sie tauche damit in die Zone zwischen Kunst, Wissenschaft und Wunder in der Hoffnung, eines Tages Antworten zu finden. Galeristin Jessica Bauer zeigt auf ihrer Website eine Online-Ausstellung von Frankie Gao; es können aber auch Termine für einen Vor-Ort-Besuch verabredet werden.

„Frankie Gao. Clouds“, JB Fine Arts (Bus 19), Tesdorpfstraße 21, Eintritt frei, www.jb-finearts.com

Was man so alles mit Papier anstellen kann, veranschaulicht die Künstlerin Antje Blumenstein, die – folgerichtig natürlich auf der Papier-Schau vertreten war. Ihre mit „lines“ betitelten, kunstvoll gefalzten Bilder strahlen eine wohltuende Purheit und einen einprägsamen Minimalismus aus. Das gleiche Prinzip wendet Blumenstein übrigens auch auf Neonröhren, Acrylglas und Aluminiumstäbe an.

Galeristin Nanna Preußners zeigt Blumenstein zusammen mit anderen Künstlerinnen und Künstlern im Rahmen ihrer Ausstellung „Editionen und kleine Formate“ – ebenso wie die paper positions ein ideales Einstiegsformat für Kunstbegeisterte, die eventuell in ein Werk investieren wollen.