Hamburg. Die Kulturbehörde stellt 350.000 Euro für das Modellprojekt zur Verfügung. Am 5. September gibt es ein großes Fest am Hühnerposten.

Lesen kennt keine Ruhetage. Ganz im Gegenteil: Gerade an den Wochenenden finden die meisten Menschen Zeit, sich mit dem berühmten „guten Buch“ zu beschäftigen. Umso richtiger und wichtiger ist der Schritt, den die Zentralbibliothek der Bücherhallen am Hühnerposten erstmals am 5. September gehen wird: Sie ist nun auch sonntags geöffnet. Und feiert diese Neuerung direkt mit einem Nachmittagsfest (13-18 Uhr) unter dem Motto Motto „SO’nNTag“.

In Hamburg hatte sich der Kulturausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft bereits vor zwei Jahren, vor der Corona-Zeit, für diese Möglichkeit ausgesprochen und den Senat um eine entsprechende Prüfung gebeten. Die Lösung bringt jetzt ein Modellprojekt: Zwar erlaubt es das Arbeitszeitgesetz den Öffentlichen Bibliotheken nicht, ihr eigenes Personal am Sonntag für Bibliotheksservices einzusetzen. Die Zentralbibliothek aber öffnet darum künftig (und zunächst auf zwei Jahre befristet) sonntags in Zusammenarbeit mit der Altonaer Agentur Wilkenwerk GmbH. Ausleihe und Rückgabe sind bereits automatisiert, die Rückgabe wird erst am darauffolgenden Werktag verbucht.

Senator betont Entwicklung zum „Wohnzimmer der Stadt“

Die Kulturbehörde stellt 350.000 Euro für das Modellprojekt zur Verfügung. Senator Carsten Brosda (SPD), der am Sonntag zum Eröffnungsfest auf dem Arno-Schmidt-Platz erwartet wird, weiß um die Relevanz „dritter Orte“, also Orte der Gemeinschaft außerhalb von Familien- und Arbeitsumgebungen: „Die Bücherhallen haben sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem Ort entwickelt, an dem man sich einfach gerne aufhält. Hier kann man in einer Fülle von Medien schwelgen und sich inspirieren lassen, Leute treffen, oder auch einfach nur einen Kaffee trinken.“ Mit der Sonntagsöffnung könne die Zentralbibliothek „nach Lust und Laune und ohne Eintritt zu zahlen genossen werden“, ein weiterer konsequenter Schritt hin zur „Entwicklung zum ‚Wohnzimmer der Stadt‘“.

Dass die Zentralbibliothek nun auch am Sonntag „Arbeitsplätze und Bereiche zum Lesen und Spielen“ bietet, freut auch Frauke Untiedt, seit September 2019 Hamburger Bibliotheksdirektorin: „Möglich ist alles, für das in der Woche für viele (zu) wenig Zeit bleibt.“

Info: www.buecherhallen.de